Bitburg. Ganze sechs Minuten hat sie gedauert, die Versammlung des Zweckverbands Flugplatz Bitburg, was ungefähr der Fahrtzeit von der Eifelkreisverwaltung bis zum Tower des Flugplatzgeländes entspricht. Wenn man sich beeilt. So wie Landrat Roger Graef, der Vorsitzender des Zweckverbands ist, und die fünf Tagesordnungspunkte der Sitzung runterrattert, als würde draußen auf dem Rollfeld der Flieger warten, der den kompletten Zweckverband wieder nach Hause bringt. Alle bis auf den Scharfbilliger Ortsbürgermeister Otto Kranz. Der stimmt nämlich bei einem der Beschlüsse, die an diesem späten Montagnachmittag im Minutentakt zum Votieren verlesen werden, dagegen.Und zwar bei Nummer vier der Tagesordnung, der "Beteiligung der Flugplatz GmbH am Vorteilsausgleich des Zweckverbands", die bereits in der Sitzung vom 15. Oktober beschlossen wurde. In diesem Beschluss muss jetzt allerdings wieder ein Absatz gestrichen werden, weil der Landkreis Bernkastel-Wittlich diese Änderung zur Bedingung einer weiteren Beteiligung der Flugplatz Bitburg GmbH gemacht hat (der TV berichtete).Und da Scharfbillig direkter Nachbar des Bitburger Flugplatzes und damit Gegner des von der Flugplatz GmbH angestrebten Instrumentenflugs ist, versteht es sich von selbst, dass der Gemeindevertreter auch nicht den Vorteilsausgleich, also die Umverteilung von Steuern und Konzessionsabgaben zugunsten der Flugplatz GmbH befürworten kann. Eigentliche Entscheidung fällt in den Räten

Da die großen Entscheidungen jedoch ohnehin nicht in den Sitzungen des Zweckverbands, sondern in den jeweiligen Räten der fünf Mitglieder (Eifelkreis Bitburg-Prüm, Stadt Bitburg, VG Bitburg-Land, Röhl und Scharfbillig) gefällt werden, kann hier keine der gehobenen Hände während der Abstimmung sonderlich überraschen. Oder, wie es der Vorsitzende Graef direkt zu Beginn beziehungsweise kurz vor dem Ende der Sitzung erklärt: "Wir sind ja weisungsgebunden und haben somit ohnehin keinen Spielraum."Wenig Spielraum hat auch der Landkreis Bernkastel-Wittlich. "Für uns sind damit alle Bedingungen erfüllt", sagt Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Somit werde Bernkastel-Wittlich für ein weiteres Jahr Mitglied der Flugplatz GmbH bleiben.