"HeckMeck" siegt vom Fleck weg

Geglückte Premiere: Etwa 12 000 Menschen hatten Lust auf "HeckMeck" im Sommer. Das Kinder- und Jugendfestival in der Eifel sorgt für zufriedene Mienen bei den Organisatoren und Besuchern. Der TV präsentierte das Festival. Die Resonanz war so gut, dass es 2009 eine Neuauflage geben soll.

 Die Macher des SommerHeckMecks planen 2009 eine Neuauflage: Michaela Böhm, Joachim Kandels, Gräfin Eva von Westerholt, Werner Pies und Teneka Beckers. TV-Foto: Stefanie Glandien

Die Macher des SommerHeckMecks planen 2009 eine Neuauflage: Michaela Böhm, Joachim Kandels, Gräfin Eva von Westerholt, Werner Pies und Teneka Beckers. TV-Foto: Stefanie Glandien

Bitburg/Prüm/Wittlich. Rappen, tanzen, singen, spielen, zuschauen: Den Sommer über gab es in der Eifel erstmals ein Kinder- und Jugendfestival. Unter dem Namen "SommerHeckMeck" wurden von Juni bis Ende August an 20 Orten in den Kreisen Bitburg-Prüm, Daun und Bernkastel-Wittlich mehr als 50 Veranstaltungen auf die Bühne gebracht. Rund 12 000 Menschen sahen junge Kultur in Burgen, Schlössern, Schluchten und an anderen schönen Orten.

Gigantische Resonanz übertrifft alle Erwartungen

"Unsere Erwartungen wurden übertroffen", fasst Werner Pies, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Bitburg und Mitorganisator des Jugend- und Kulturfestivals das Ergebnis zusammen. Eva Gräfin von Westerholt, zuständig für Sponsoring, drückt es etwas krasser aus: "Die Resonanz war gigantisch!"

Die Idee zu diesem Festival wurde vor etwa drei Jahren geboren. Zusammen mit Frank Schaal, Leiter der Tourist-Information Bitburger Land, hoben Michaela Böhm, Werner Pies, Joachim Kandels von der Kulturgemeinschaft, Teneka Beckers, Burg Dudeldorf, Eva Gräfin von Westerholt, Schloss Hamm, das Kind aus der Taufe. "Wir haben ein knackiges Produkt organisiert, was die Touristiker super hätten vermarkten können, doch die hielten sich ziemlich zurück", kritisiert Teneka Beckers.

Doch die verbliebenen fünf Kulturmacher schafften es trotzdem. Mit einem Etat von etwa 100 000 Euro, davon 70 000 Euro Fördergeld, stellten sie ein Programm auf die Beine, das in Deutschland seinesgleichen sucht. Zur Eröffnungsfeier in Bitburg kamen mehr als 1000 Menschen, die festivaleigene Produktion "Ritter Rost und die Hexe Verstexe" war im Nu ausverkauft. Ob Kinderrittermahl auf der Wasserburg Rittersdorf oder Kinder-Erlebnis-Führung auf der Jugendburg Neuerburg, die Leute ließen sich begeistern. "Die Angebote hatten eine Qualität, so was haben die Eifeler selten gesehen", ist sich Pies sicher, den vor allem die Aufführung "Die Kreuzritter" des Theaters Agora aus St. Vith stark beeindruckt hatte.

Auch mit dem Festivalmaskottchen - einer Ziege - haben sich die Menschen schnell angefreundet, beobachtete Joachim Kandels. Schulen und Geschäftsleute hätten sich sehr engagiert, noch heute zieren die Ziegen die Bitburger Geschäfte.

Neben Kinderprogramm gab es auch Angebote für Jugendliche und Erwachsene. "Wir haben alle Facetten, alle Genres, hohe und populäre Kultur angeboten", sagt Teneka Beckers. "Jugendliche anzusprechen, aus der Ecke herauszulocken - das war ein Ziel, dem wir uns gestellt haben", sagt Eva Gräfin von Westerholt.

Alle Facetten für Jung und Alt, Klein und Groß

Die Macher des Festivals sehen durchaus auch Verbesserungswürdiges. So möchte Werner Pies noch stärker mit Schulen zusammenarbeiten. Die Resonanz aus dieser Richtung war nicht so positiv wie gedacht, sagt er.

Außerdem soll das Programm beim nächsten Mal etwas reduziert werden, dafür sollen die Qualitätsstandards noch mehr angehoben werden, sagt Teneka Beckers. Nicht nur Populäres, auch schwierige Themen sollen Bestandteil des Festivals bleiben. Man sei nicht fixiert auf Kassenschlager, sondern auch auf anspruchsvolle schwere Kost, die erfahrungsgemäß nicht so viele Leute ansehen, sagt die künstlerische Leiterin.

Das Publikum gab dem Festival durchweg nur gute Noten. Auf Bewertungskarten verteilen die Zuschauer nur Zensuren zwischen zwei und "eins plus plus". Und auf die Frage, ob man denn noch einmal eine Veranstaltung des SommerHeckMecks besuchen würde, antworteten alle mit "Ja", sagt Michaela Böhm. "Ein vergleichbares Festival gibt es in Deutschland nicht", sagt Gräfin von Westerholt. Es sei auch für den Tourismus gut, dass die Gäste an diesen schönen Orten etwas geboten bekämen, meint sie. Tagestouristen waren die größte Gruppe der Festivalbesucher, sagt Böhm. Die Gruppe der bis Sechsjährigen und ihre Eltern stellten den größten Anteil. 2009 soll es eine Neuauflage des Festivals geben mit neuem Thema unter Leitung des eingespielten Teams.

Meinung

Note: Eins plus plus

Von Stefanie Glandien

Das erste Kinder- und Jugendfestival in der Eifel ist ein Erfolg geworden. Das lag sicher am qualitativ hochwertigen Programm. Vor allem aber ist es ein Verdienst der Eltern des neues Kulturbabys. Werner Pies, Joachim Kandels, Michaela Böhm, Eva Gräfin von Westerholt und Teneka Beckers sind erfahrene Profis in Sachen Kultur. Das merkt man an der Auswahl der Angebote, der professionellen Öffentlichkeitsarbeit und der perfekten Organisation. Statt nebeneinanderher miteinander zu arbeiten, hat sich als gute Entscheidung erwiesen. Warum die Eifel Tourismus GmbH sich nach der Geburt des (Festival-)Kindes aus der Verantwortung gestohlen hat, ist nicht nachzuvollziehen. Statt auf wackligen Beinchen hat "SommerHeckMeck" mit großen Schritten sein Ziel erreicht und vom Publikum die Note: "Eins plus plus" bekommen. Zu Recht. s.glandien@volksfreund.de

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