Heiße Rhythmen statt fliegende Fäuste

BITBURG/STAHL. Wer noch keine 18 Jahre alt oder schon volltrunken ist, hat keine Chance auf Einlass. Mit neuen Sicherheitsvorkehrungen soll die Weihnachtsparty in der Halle 300 auf dem Flugplatz sicherer werden.

Von wegen stille Nacht. In den frühen Morgenstunden flogen im vergangenen Jahr bei der von der Freiwilligen Feuerwehr Mötsch in der Halle 300 auf dem Flugplatz veranstalten Weihnachtsparty die Fäuste. Damit nicht genug. Bei Kontrollen kassierte die Polizei Führerscheine wegen Trunkenheit ein, desorientierte Betrunkene wankten übers Flugplatz-Gelände, und das DRK musste Partybesucher aufgrund von Trunkenheit behandeln und ins Krankenhaus bringen. Manfred Burbach, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Mötsch, möchte, dass sich solche Ereignisse in diesem Jahr nicht wiederholen. "Wir haben uns frühzeitig mit dem Ordnungsamt der Stadt, der Polizei und dem Jugendschutzbeauftragten an einen Tisch gesetzt", sagt Burbach. Bei den Gesprächen sind Neuerungen vereinbart worden, damit die Party in ruhigeren Bahnen abläuft. Bei der Veranstaltung am Abend des Ersten Weihnachtstags mit Live-Musik von der Band "Undercover" und dem DJ-Team "Ana's‘nas" werden nur Besucher eingelassen, die mindestens 18 Jahre alt sind. "Im vergangenen Jahr gab es besonders mit 14, 15 oder 16 Jahre alten Jugendlichen Probleme, die schon betrunken zur Halle kamen", sagt Burbach. Polizei wird Autofahrer kontrollieren

Ebenfalls nicht eingelassen werden diejenigen, die offensichtlich schon betrunken sind, ehe sie zur Veranstaltung kommen. Dieses sich in Stimmung trinken gehört heutzutage beinahe schon zum guten Ton. In gemütlicher Runde wird oft Hochprozentiges konsumiert, um später nicht bei den Veranstaltungen Bier und Branntwein kaufen zu müssen. "Wer das auf dem Gelände der Halle 300 macht, wird von uns vom Gelände verwiesen", sagt Burbach. Damit in und um die Halle nichts geschieht, halten nicht nur die Aktiven der Feuerwehr die Augen offen. Eine Sicherheitsfirma, die auch beim Bitburger Bierfest nach dem Rechten sieht, ist mit zwölf Mitarbeitern im Einsatz. Auch die Bitburger Polizei wird verstärkt präsent sein, sagt Polizeihauptkommissar Klaus Schnarrbach. Es werden aber nicht nur mehr Streifen unterwegs sein. Zustände wie im vergangenen Jahr dürfe es nicht noch einmal geben. "Es wird auch wieder eine Verkehrskontrolle geben", kündigt Schnarrbach an. Damit sollen Autofahrer davon abgehalten werden, sich alkoholisiert hinters Steuer zu setzen. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem Trunkenheitsfahrten durch das präventive Sicherstellen der Fahrzeugschlüssel verhindert. Auch dem Eindringen in die Halle durch Notausgänge oder Toilettenfenster will die Feuerwehr Mötsch Einhalt gebieten. "Die Notausgänge zu verschließen ist natürlich nicht erlaubt", sagt Burbach. Es werden jedoch außen Bauzäune aufgestellt, die den Weg von außen nach innen erschweren. Für Klaus Salzburger vom Ordnungsamt der Stadt Bitburg stand schnell fest, dass die Mötscher in ihren Bemühungen unterstützt werden müssen. "Uns ist sehr daran gelegen, dass alles in geregelten Bahnen abläuft", sagt Salzburger. Die Beschränkung auf Eintritt für Erwachsene oder die Begrenzung der zugelassenen Besucherzahl auf 1200 sollen helfen, damit es keine Party mit bösem Erwachen gibt. All diese Vorkehrungen zeigen natürlich nur dann Wirkung, wenn die Besucher mitziehen, sind sich alle Beteiligten einig. Auch sind Menschen gefordert, die die Halle gar nicht betreten werden: die Eltern der oft noch jungen Besucher. "Wir können von unserer Seite nur appellieren, dass Eltern ihre Kinder dazu anhalten, sich nicht voll laufen zu lassen", sagt Manfred Burbach.

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