Heizen mit Weizen

BITBURG/SCHWEICH. Das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Eifel ist als Standort für einen Beratungsschwerpunkt für nachwachsende Rohstoffe "in der engeren Wahl". Das sagte der auch für Landwirtschaft zuständige Wirtschaftsminister Hendrik Hering im Gespräch mit dem TV in Schweich. Anlass für den Besuch des Ministers an der Mosel war die Jahreshauptversammlung des Kreisbauern- und Winzerverbandes Trier-Saarburg.

Die Landesregierung will aus Landwirten auch "Energiewirte" machen und sie mit dem nötigen Know-how zu den nachwachsenden Rohstoffen versorgen. Daher arbeitet das Landwirtschaftsministerium am Aufbau eines Kompetenz-Netzwerks im Bereich nachwachsender Rohstoffe. Als Standort für einen landesweiten Beratungsschwerpunkt ist auch das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Eifel (DLR) in Bitburg im Gespräch. Vorteil für den Eifel-Standort: Mit rund 40 im Kreis Bitburg-Prüm befindlichen Biogas-Anlagen ist die Eifel eine Biogas-Hochburg. Sollte Bitburg Anfang März den Zuschlag vom Ministerium bekommen, plant Alfred Lorenz, Abteilungsleiter Agrarwirtschaft des DLR Eifel, eine Fachgruppe aus sechs Mitgliedern zusammenzustellen, die Landwirte kompetent und unabhängig beraten sollen. Der Schwerpunkt soll nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums auf den nachwachsenden Rohstoffen liegen, die zum Beispiel in Biogas umgewandelt werden oder zu Heizzwecken verbrannt werden können. Dazu zählt auch Energiekorn unter dem Motto "Heizen mit Weizen". Das müsse aber nicht nur intaktes Getreide sein. Es könne sich auch um "Schad-Getreide" handeln, das anderweitig nicht mehr verwendet werden könne. Wie viel Geld in diesen Beratungsschwerpunkt investiert werden soll, will das Landwirtschaftsministerium erst mit der Entscheidung für den Standort bekannt geben. Danach richtet sich auch die Entscheidung, ob auch neue Stellen geschaffen werden. Den Wunsch, dieses in Rheinland-Pfalz einmalige Zentrum in Bitburg anzusiedeln, bekam Staatsminister Hendrik Hering am Valentinstag als persönlichen Wunsch der Jahreshauptversammlung des Kreisbauern- und Winzerverbands Trier-Saarburg mit auf den Weg, formuliert vom Kreisvorsitzenden Walter Clüsserath aus Pölich (Kreis Trier-Saarburg) sowie vom Vize-Präsidenten des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, Heribert Metternich. Die Verbände versprechen sich von der Förderung der nachwachsenden Rohstoffe auch ein zusätzliches finanzielles Standbein für ihre Mitglieder. Nachwachsende Rohstoffe seien ein Beitrag zur regionalen Energiesicherheit, seien CO 2-neutral und leisteten damit ein Beitrag zur Bekämpfung des globalen Treibhauseffekts, so der Tenor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort