Helfer buddeln mit bloßen Händen

STADTKYLL. (sei) Bangen in Stadtkyll: Stunden lang waren zwei Menschen in einer Baugrube verschüttet, ehe es den Rettungskräften gelang, sie zu befreien.

 Ganz vorsichtig gehen die Rettungskräfte auf der Baustelle in Stadtkyll vor, um den verschütteten Bauherrn und den Firmen-Chef aus ihrer misslichen Lage zu befreien.Foto: Anton Seiberts

Ganz vorsichtig gehen die Rettungskräfte auf der Baustelle in Stadtkyll vor, um den verschütteten Bauherrn und den Firmen-Chef aus ihrer misslichen Lage zu befreien.Foto: Anton Seiberts

Es ist etwa 14 Uhr. Ein Baggerführer hat gerade den Anschluss-Stutzen zum öffentlichen Kanalnetz freigelegt, als sich der Bauherr und der Chef einer Tiefbaufirma in einer vier Meter tiefen und ungesicherten Grube die Situation anschauen wollen. Plötzlich gibt das Erdreich nach. Beide rutschen tiefer und werden eingeklemmt. Den Bauherrn erwischt es am schlimmsten. Er ist bis zum Gürtel von den Erdmassen umgeben. Die Lage des Bauunternehmers ist etwas besser, jedoch kann auch er sich nicht selbst befreien und droht, noch tiefer zu rutschen. Herbeigerufenen Hilfskräfte der Feuerwehren Stadtkyll und Jünkerath müssen behutsam ans Werk gehen, um die beiden und sich selbst nicht zusätzlich zu gefährden. Soweit wie möglich, wird die Baugrube mit Baggerschaufeln abgestützt, ehe mit einfachstem Werkzeug damit begonnen wird, die Eingeklemmten zu befreien. Mit Spaten, Schaufeln und teils mit bloßen Händen schaffen die Hilfskräfte das drückende Erdreich beiseite.Beinfreiheit für eingeklemmten Firmen-Chef

Nach rund einer Stunde verlässt zunächst der Firmen-Chef aus eigenen Kräften seine Zwangslage, nachdem ihm die Helfer wieder "Beinfreiheit" geschaffen haben. Er scheint, wie er selbst sagt, ohne Verletzungen davongekommen zu sein. Für den Bauherrn dauert die kritische Situation noch eine Stunde länger. Doch gegen 15.45 Uhr wird auch er befreit. Die Feuerwehrleute haben es geschafft, den Eingeschlossenen frei zu "buddeln". Sie sind völlig erschöpft. In der Enge der Baugrube war ihnen nichts anderes übrig geblieben, als mit einfachsten Methoden an der Befreiung zu arbeiten. Viele andere hätten gerne geholfen, doch sie mussten tatenlos zusehen. DRK und Notarzt stehen die ganze Zeit bereit, um schließlich den Befreiten weiter zu versorgen. Eine Erstversorgung hatte der Notarzt bereits in der Grube vorgenommen. Zur weiteren Behandlung wird der Bauherr mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

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