High Tech aus Bitburg bald in alle Welt

Ab Frühjahr 2008 startet die Luxpanel GmbH auf dem früheren Löhr-Gelände des Flugplatzes Bitburg Aluminium-Paneele unter anderem für Gebäudeverkleidungen sowie für den Fahrzeug- und Schiffsbau.

Bitburg. Während Landrat Roger Graef am Dienstagabend in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Zweckverbands Flugplatz von einem "sehr schönen Tag sprach", gab sich auch Luxpanel-Geschäftsführer Michael Rudbach optimistisch: "Wir sind guter Dinge", sagte der Experte, der mit seinen Kollegen Guy Weinand, Guy Greif und Sohn Martin demnächst mehr als zehn Millionen Euro in Bitburg investieren wird. Michael Rudbach geht davon aus, dass die Firma mit 48 Mitarbeitern starten wird. Bis dahin werden auf rund 5000 Quadratmetern Produktionshallen saniert und renoviert sowie eine neue, hochmoderne Fertigungshalle errichtet.Vom Know-how her handelt es sich nach den Worten Rudbachs um eine Fertigungsmethode, "die es so noch nicht gibt". Dabei können Waben-Strukturkörper aus Aluminium flexibel für den jeweiligen Anwendungsbereich gefertigt werden. Früher sei eine ähnliche Art der Fertigung lediglich für die Luftfahrt-Industrie üblich gewesen, Luxpanel sei zwischenzeitlich allerdings in der Lage, beispielsweise den Schiffsbau, Windkraft-Unternehmen und die Fahrzeug-Industrie zu beliefern. Als Beispiele nannte Michael Rudbach die Luxus-Liner der Papenburger Meyer-Werft und den Hochgeschwindigkeitszug TGV. Rudbach: "Wir passen mit unserem Produkt in die Zeit."Weil es sich bei den "Sandwich-Struktur-Platten" um ausgesprochen leichte Baukörper handele, seien sie auch sehr interessant für die Bau-Industrie, erläuterte Rudbach. Zudem gebe es Möglichkeiten, Paneele für den Hochwasserschutz herzustellen. Problemlos ließen sich ebenfalls Katastrophengebiete bedienen, in denen in kürzester Zeit Notfall-Quartiere aufzubauen seien. "Die Nachfragen sind riesig", bestätigte Guy Weinand, das gelte besonders für die Mengen, die gebraucht würden. "Mit dem Produkt entsteht ein riesiger Markt."Roger Graef zeigte sich besonders erfreut über die Tatsache, dass sich mit Luxpanel ein sehr großes Unternehmen gründe. "Dies ist eine Größenordnung, die man sonst nur noch aus den siebziger Jahren kennt." Graef: "Ich danke ihnen ganz herzlich, dass sie hier investieren."Die Ansiedlung kam unter anderem mit der Unterstützung der Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm, der Sparkasse Trier und der Landesbank Rheinland-Pfalz zustande. Laut Michael Rudbach hat man sich wegen der guten Infrastruktur für Bitburg entschieden, auch mit Blick auf die fliegerische Nutzung des Flugplatzes. Meinung Gut fürs Image Endlich noch einmal eine gute Nachricht mit Blick auf die Bitburger Flugplatz-Entwicklung. Während es um die Genehmigung für den Instrumentenflug verdächtig still geworden ist und man sich in Berlin und Mainz offenbar noch überlegt, wie man den Eifelern politisch korrekt beibiegen soll, dass man die große fliegerische Nutzung für absurd hält, kann sich nun wenigstens der Zweckverband noch einmal an einem Erfolgserlebnis weiden. Mit der Firma Luxpaneel wird sich ein Unternehmen ansiedeln, das innovativ tätig ist und alle Voraussetzungen mitbringt, das Image hinsichtlich des Gewerbe- und Industriestandorts noch einmal tüchtig aufzupolieren. Dass das Unternehmens-Management mit seiner Ansiedlung auf dem Bitburger Flugplatz nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern gleichzeitig eine hohe Summe investiert, um eine Art Industriebrache durch moderne Gebäude und Fertigungshallen zu ersetzen, wird dem ehemaligen Löhr-Gelände und damit dem kompletten Ensemble zusätzlich hervorragend zu Gesicht stehen; einmal abgesehen von der Tatsache, dass dem Areal an dieser Stelle endlich noch einmal Leben eingehaucht wird. m.reuter@volksfreund.de

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