Hilfe vor, während und nach der Schwangerschaft

BITBURG. Schwangere Frauen befinden sich in einer völlig neuen Lebenssituation. Es ergeben sich für sie viele Fragen. Hilfe und Unterstützung bietet der Caritasverband Westeifel mit der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen.

"Hurra, ich werde Mama." Nicht jede werdende Mutter bejubelt ihre Schwangerschaft lauthals. Es gibt auch Frauen, die sich zwar bewusst für das Kind entscheiden, aber beruflich oder privat vor einer ungewissen Zukunft stehen. Mal sind es finanzielle Sorgen. Ein anderes Mal führt eine unerwartete Schwangerschaft zu Konflikten in der Partnerschaft. Beides klare Fälle für die katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen des Caritasverbandes Westeifel. In Bitburg ist es die Sozialpädagogin Astrid Friedrich, die Sozialarbeiterin Mathilde Geimer und die Psychologin Irmgard Olk, die zusammen Frauen oder Eltern vor, während und nach der Geburt ihres Kindes eine Stütze sind. Die Sozialpädagogin Brigitte Gilles berät Frauen in Prüm. Gemeinsam helfen sie Eltern bei der Wohnungssuche, informieren über mögliche finanzielle Unterstützung und begleiten sie bei ihren ersten Schritten als Eltern. Außerdem informiert die Schwangerschaftsberatung Schulen und Jugendgruppen zu Sexualität und ungewollter Schwangerschaft. Seit 2001 vergeben die Berater des Caritasverbandes Westeifel keinen so genannten Beratungsschein mehr, der für einen Schwangerschaftsabbruch notwendig ist. Dadurch hat sich auch die Bezeichnung der Beratungsstelle geändert. Aus der Schwangerschaftskonfliktberatung von einst wurde die "Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen" mit dem Zusatz: "Beratung und Hilfe für Frauen und Familien". Die Berater des Caritasverbandes Westeifel haben sich außerdem unter anderem auf folgende Schwerpunkte spezialisiert: allein Erziehende, ausländische Familien, minderjährige Schwangere, Beratung bei Pränataldiagnostik und die psychologische Beratung.Beratung auch im Krankenhaus

Seit Anfang 2006 gibt es die Sprechstunde der Schwangerenberatung des Caritasverbandes auch im Clemens-August-Krankenhaus in Bitburg. Warum sich die Caritas-Beratung gerade in einer Klinik ansiedelte, macht Michael Fasen, Caritas-Fachbereichsleiter, deutlich: "Die Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaus-Personal und der Caritas-Beratungsstelle ist sehr gut. Wenn Patienten an einer Beratung interessiert sind, leitet die Hebamme oder der Arzt sie an uns weiter." Einige der Rat suchenden Frauen bevorzugen die Sprechstunde in der Klinik. Denn noch immer hafte der Caritas-Beratungsstelle das Image an, eine Institution für sozial Benachteiligte zu sein, erklärt Fasen. Im Jahr 2005 hat die Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen insgesamt 313 Frauen im Kreis Bitburg-Prüm beraten. Davon kamen etwa 180 schwangere Frauen und 65 Frauen nach der Geburt des Kindes zur Caritas-Beratungsstelle. Etwas mehr als 90 Prozent ließen sich zu finanziellen Fragen beraten. Bei etwa 40 Prozent der Frauen war ihre Berufssituation ausschlaggebend für eine Kontaktaufnahme zur Caritas. "Die jungen Frauen, die zu uns zur Beratungsstelle kommen, haben nur selten einen Ausbildungsplatz", sagt Mathilde Geimer, Sozialarbeiterin des Caritasverbandes in Bitburg. Die jungen Frauen riskieren eine Schwangerschaft als Alternative zu einer Ausbildung oder einem Schulabschluss. Meist seien es Frauen ohne festen familiären Hintergrund, oder deren Mütter auch schon früh Kinder bekommen haben. Geimer: "In diesen Fällen versuchen wir die jungen Frauen zu motivieren, einen Schulabschluss zu machen."

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