Hinter Gittern in den Himmel fliegen

PRÜM. Die Besucherzahlen bei der Prümer Kirmes ließen am Wochenende zu wünschen übrig. Immerhin kam der neu gestaltete Biergarten gut an. Heute soll es noch einmal richtig krachen - bei Firmentreff und Feuerwerk.

Viel versprechend war der Start in die Salvator-Kirmes auf dem Ausstellungsgelände am Freitagabend. Mathilde Weinandy vertrat als Erste Beigeordnete Stadtbürgermeister Hansgerd Haas beim traditionellen Fassanstich. Kurze Begrüßung, vier knackige Schläge mit dem Holzhammer, und schon floss der Gerstensaft ins Glas. Eine reife Leistung, ganz ohne Spritzer. "Geübt habe ich vorher nicht, aber es ging dann überraschend einfach", strahlte Weinandy und servierte persönlich den Gästen das selbst gezapfte Freibier. Die gute Nachricht des Wochenendes: Der mit viel Aufwand neu gestaltete Biergarten hat sich bewährt. Die "Bühne" mit großen Sonnenschirmen, hochwertigen blau-weißen Gartenmöbeln und vielen Lampions war meistens gut besetzt. Die lokale Polit-Prominenz zog unterdessen die Stehtische neben dem Getränkepavillon als Diskussionforum vor. Den Rummelplatz dominieren sechs Fahrgeschäfte: Auto-Scooter, Kinder-Karussell, Hubschrauber-Karussell, Musik-Express (rasante Wellenfahrt im Kreis), Flipper und Alpha 1. Beim Flipper drehen sich "Shuttles" um sich selbst, während die Plattform hydraulisch in die Senkrechte gestemmt wird. Tipp: Wer nicht zur Flipper-Kugel mutieren will, sollte sich zu zweit in eine Box setzen. Dann stützen sich die Partner gegenseitig weich ab. Wer noch mehr Mut hat, kann das im Alpha 1 beweisen. Hinter Stahlgittern stehend und an die Rückwand gepresst, fliegen die "Astronauten" gen Himmel. Nervenkitzel pur. Die Nerven von Schaustellern und Wirten wurden derweil durch tagsüber niedrige Besucherzahlen strapaziert. Am Samstag füllte sich der Platz erst beim in die Abendstunden verlegten "2. Prümer Kirmes-Triathlon". In den Disziplinen Tauziehen, Sportschießen und Torwandschießen setzten sich die Alten Herren des FC Prüm souverän durch. Der Titelverteidiger verwies zwei Teams des Ski-Klub Prüm und die Freizeitmannschaft Weinsfeld auf die Plätze. Lohn: ein 50-Liter-Fass Bier.Firmentreff mit günstigen Preisen

"Ich komme gerne zur Prümer Kirmes, weil meine Kinder hier viel Spaß haben", berichtet Hermann Eckertz aus Arzfeld. Lukas (neun Jahre) und Simon (sieben) sind begeisterte "Knupp-Auto-Fahrer". Insgesamt blieb die Bilanz jedoch auch am Sonntagnachmittag durchwachsen. "Was man am Tag zu wenig hat, kann man abends nicht mehr aufholen", klagt ein Essensstand-Betreiber. "Es ist den Leuten einfach zu heiß." Weil sich die Temperaturen aber immer noch besser beim Feiern aushalten lassen als beim Arbeiten, steigt am heutigen Montag von 14 bis 16 Uhr der "Happy-Hour-Firmentreff" im Biergarten. Bier, Sprudel und Softgetränke gibt es für je einen Euro. "Wir werden wahrscheinlich umsteigen müssen auf Plastikbecher wie beim Prümer Sommer", kündigte Wirt Markus Pint an. Vor allem Jugendliche zerstörten immer wieder Gläser. Um den Durst trotz des erwarteten Ansturms schnell löschen zu können, wollen die Wirte eventuell einen zweiten Getränke-Pavillon aufstellen. Das Feuerwerk nach Einbruch der Dunkelheit zieht erfahrungsgemäß am besten.

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