Hinter den Kulissen wird verhandelt

Noch ist Frank Lamparski kein Gesellschafter der Flugplatz Bitburg GmbH. Denn laut Michael Billen führen Vertragsverhandlungen dazu, dass sich der Verkauf der GmbH-Anteile verzögert. Die Anteile sollen, wenn es so weit ist, dennoch rückwirkend zum 1. November auf den neuen Gesellschafter übergehen.

Bitburg. (kah) Liefe es wie geplant, hätte Frank Lamparski den Kaufvertrag über 40 Prozent der Anteile an der Flugplatz Bitburg GmbH bereits unterschrieben. Der luxemburgische Projektentwickler Lamparski hatte vor wenigen Wochen seine Pläne bekanntgegeben, die ehemalige Airbase Bitburg zu einem Werft-, Fracht- und Passagierflughafen ausbauen zu wollen. Zu diesem Zweck will er 40 Prozent der Anteile an der Flugplatz GmbH kaufen, mit dem Ziel, die GmbH ganz zu übernehmen. Ein Kauf, der sich, wie Michael Billen, Aufsichtsratsvorsitzender der GmbH, mitteilt, verzögert.

Der Grund: Noch laufen Vertragsverhandlungen. Bei diesen geht es laut Billen um Folgendes: "Erstens ist es unser Interesse, dass die öffentliche Verkehrsinfrastruktur öffentlich bleibt." Zweitens müsse festgehalten werden, "dass wir den Flugplatz wiederbekommen können" - für den Fall, dass das Projekt nicht den gewünschten Erfolg hat, müsse sichergestellt sein, dass die öffentliche Verkehrsanlage dennoch langfristig betrieben werden kann. "Und drittens wollen wir mit am Tisch sitzen", sagt Billen - die Politik soll also auch noch mitentscheiden dürfen, wie es auf dem Flugplatz weitergeht. Die Verhandlungen seien schon weit gediehen. "Wir sind uns sehr einig, nur unsere Anwälte noch nicht." Billen rechnet damit, dass die Ausformulierung der Verträge sich noch zwei bis drei Monate hinziehen wird - was nicht heiße, dass der Verkauf so lange warten müsse. Der solle so oder so rückwirkend zum 1. November erfolgen.

Die jetzige GmbH wird laut Billen kein Geld mehr in den Flugplatz investieren. Die Instrumentenfluggenehmigung umzusetzen, wird genauso Aufgabe der neuen Eigentümer sein wie der Ausbau der Landebahn.

Lamparskis Entwicklergruppe will das gesamte Flughafengelände kaufen. Ein Teil gehört der GmbH: dazu zählen der Tower, sein Umfeld und die Tankstelle. Der gesamte Rest des Areals, auch die Rollbahn, gehört dem Bund. Deshalb laufen laut Billen parallel zu den Verhandlungen mit der GmbH auch welche mit dem Bund. Die Verträge sollen aufeinander abgestimmt werden.

Noch ist mehr als die Hälfte der GmbH-Anteile in öffentlicher Hand: Sie gehören dem Eifelkreis Bitburg-Prüm (rund 38 Prozent) und der Stadt Bitburg (rund 16 Prozent). Sowohl Kreistag als auch Stadtrat werden wohl in ihren nächsten Sitzungen darüber entscheiden müssen, ob und zu welchen Bedingungen sie diese Anteile verkaufen. Billen ist der Überzeugung, dass beide Gremien dem Verkauf zustimmen werden. Sie haben auch kaum eine andere Wahl, denn die Kommunen wären finanziell nicht in der Lage, sich an den geplanten Investitionen zu beteiligen.

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