Hirschberg will, Jakobs aber auch

SPEICHER. Erhard Hirschberg verweist auf erfolgreiche Projekte seiner Amtszeit und stellt sich zur Wiederwahl als Ortsbürgermeister von Speicher. Herausforderer Walter Jakobs will mehr für Jugend und Senioren tun sowie die Bürger besser einbeziehen.

Speicher ist mit rund 3200 Einwohnern nach den Städten Bitburg und Prüm die drittgrößte Gemeinde im Landkreis. Um den Posten des ehrenamtlichen Ortsbürgermeisters bewerben sich Amtsinhaber Erhard Hirschberg und Walter Jakobs. Der 62-jährige Jakobs ist SPD-Mitglied, tritt aber als freier Einzelbewerber an. Der verheiratete Maurer lebt seit 1974 in Speicher. "Ich habe mich schon immer für Politik interessiert und war in Speicher Mitglied des Bauausschusses", berichtet Jakobs. Er möchte vor allem die Bürger besser über Angelegenheiten der Gemeinde informieren. Vom Ausbau des Mühlenbergs etwa hätten die Anlieger erst erfahren, als der Ratsbeschluss schon vorlag. Zur Finanzierung der Kastanienallee-Sanierung sollen Anlieger mehrerer Straßen herangezogen werden, was diesen aber angeblich erst nach der Wahl eröffnet werden soll, wie Jakobs gehört hat. Das Versprechen an die Pfadfinderschaft, die Alte Töpferei zu sanieren und zur Verfügung zu stellen, habe die Gemeinde bisher nicht eingehalten. Auch für Sportverein, Musikverein oder Feuerwehr müsse mehr getan werden. Für Senioren regt Jakobs das Angebot eines Einkaufs-Fahrdienstes an, der ältere Mitbürger einmal pro Woche zu den Geschäften bringt. "Auch wenn ich die Wahl nicht gewinne, kümmere ich mich gerne um die Anliegen der Bürger", kündigt Jakobs an. Im Falle eines Wahlsiegs will er beruflich kürzer treten, um mehr Zeit für das Amt zu haben. "Es gibt Tage und Wochen, wo alles zusammenkommt", hat Erhard Hirschberg in seiner fünfjährigen Amtszeit erfahren. "Aber ich arbeite gerne, habe viele Kontakte geknüpft und möchte Speicher weiter voran bringen." Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Verbandsgemeinde funktioniere sehr gut. So habe die Gemeinde fast 20 Wege und Plätze neu gestaltet, Bürgersteige ausgebaut und das Neubaugebiet Rückersberg zur Baureife gebracht. "Wir wollen jedes Jahr ein, zwei Straßen in Angriff nehmen, sofern Zuschüsse fließen", sagt Hirschberg. Zum Umbau der Alten Töpferei in ein Vereinshaus sind die nötigen Anträge gestellt, der Baubeginn soll nicht mehr lange auf sich warten lassen. Zum Mühlenberg-Ausbau habe es durchaus eine Anliegerversammlung gegeben. Dass der Rat die Sanierung der Kastanienallee grundsätzlich beschlossen hat und die Anlieger mehrerer Straßen Beiträge bezahlen müssen, bestätigt Hirschberg. Er stellt aber auch klar: "Sobald der Zuschuss bewilligt ist, werden wir bei einer Einwohnerversammlung Bedenken und Anregungen aufnehmen." Die Unfallgefahr auf den Bürgersteigen, die sich wegen der Baumwurzeln teilweise angehoben haben, wird beseitigt. Hirschberg leitet als Beamter die KFZ-Zulassungsstelle der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Der 49-jährige ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von 20 und 21 Jahren. Für die CDU sitzt er seit 1994 im Ortsgemeinderat und seit 1999 im VG-Rat. 1999 setzte er sich bei der Ortsbürgermeister-Wahl gegen zwei Mitbewerber durch. Aktuell führt er die CDU-Wahlliste zum Gemeiderat an.

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