Aus dem Archiv Archäologen untersuchen die antike B51 bei Meilbrück

Meilbrück · Rund sechs Wochen lang untersuchte ein Team des Rheinischen Landesmuseums Trier den Verlauf der alten Römerstraße oberhalb von Meilbrück. Im Zuge des B51-Ausbaus wurde ein Teil der historischen Fernstrecke zwischen Trier und Köln freigelegt.

 Das, was von der rund 2000 Jahre alten Römerstraße jetzt freigelegt wurde, wird derzeit vermessen und dokumentiert, bevor es dann im Zuge des B51-Ausbaus schon bald komplett verschwindet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Das, was von der rund 2000 Jahre alten Römerstraße jetzt freigelegt wurde, wird derzeit vermessen und dokumentiert, bevor es dann im Zuge des B51-Ausbaus schon bald komplett verschwindet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Vielleicht ist es ein leichter Hang zum Masochismus, der Archäologen voran treibt. Am Ausgrabungsort Meilbrück wäre diese Neigung auf jeden Fall hilfreich. Denn dort wird seit einigen Wochen etwas freigelegt, von dem alle Beteiligten wissen, dass es bald wieder verschwinden wird. Es sind Reste der römischen Fernstraße zwischen Trier und Köln, die vor rund 2000 Jahren gebaut wurde und so etwas wie der rechtmäßige Vorgänger der B 51 ist. Im Zuge des bevorstehenden Ausbaus der Bundesstraße zwischen Meilbrück und Helenenberg hat das Rheinische Landesmuseum Trier mit Unterstützung des für die Baumaßnahme zuständigen Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier Teile der Römerstraße freigelegt."Wir wussten, dass die Straße an dieser Stelle neben der B 51 verläuft", sagt Sabine Faust, Mitarbeiterin des Landesmuseums. Sie leitet das Team, das derzeit damit beschäftigt ist, den rund sechs Meter breiten Abschnitt der alten Römerstraße zu vermessen, aufzuzeichnen und zu fotografieren.Um den Verlauf der alten Strecke zu rekonstruieren, wurden auf dem Abschnitt westlich der B 51 zwischen der Raststätte Meilbrück und der Abfahrt Meckel mehrere quer verlaufende, tiefe Gräben gezogen. Hierbei kamen die alten Deckschichten der Römertrasse sowie deren Randsteine zum Vorschein.Etwas ungewöhnlich sei dabei, dass bei der oberen der beiden jetzt sichtbaren Deckschichten die Steine anders angeordnet seien als normalerweise, sagt Sabine Faust, die davon ausgeht, dass der jüngste Straßenbelag der Römerstraße auf diesem Abschnitt noch einmal deutlich höher gelegen haben muss. Aufgrund der Bäume, die hier gestanden haben und im Frühjahr komplett entfernt wurden, sei die letzte Deckschicht allerdings nicht mehr vorhanden, sagt die Ausgrabungsleiterin.Ebenfalls bald nicht mehr vorhanden ist das, was bis jetzt freigelegt wurde. "Denn im August geht es hier mit dem Straßenbau weiter", erklärt die Mitarbeiterin des Museums, und dann werde das historische Bauwerk endgültig verschwinden. "Das ist natürlich schade", sagt sie, doch dass an der B 51 Handlungsbedarf herrsche, sei offensichtlich: "In unserer relativ kurzen Grabungszeit haben wir hier bisher vier schwere Unfälle miterlebt."

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