Hochzeit in herrschaftlichen Hallen

NEUERBURG. Im Kreis Bitburg-Prüm gibt es einige Möglichkeiten für Heiratswillige, sich möglicher Tristesse des Standesamts zu entziehen. Einige Ämter haben Außenstellen in historischen Gebäuden eingerichtet, um den schönsten Tag im Leben unvergesslich zu machen.

 Ungewöhnliches Ambiente: Nicht nur die Burgkapelle in Neuerburg erfreut sich bei Hochzeits-Paaren zunehmender Beliebtheit. Foto: Verbandsgemeinde Neuerburg

Ungewöhnliches Ambiente: Nicht nur die Burgkapelle in Neuerburg erfreut sich bei Hochzeits-Paaren zunehmender Beliebtheit. Foto: Verbandsgemeinde Neuerburg

Gemächlich beschreitet Evelyne Schneider den Weg zur Burg Neuerburg. Wie immer ist sie etwas früher da. Auf dem Weg durch das Burgtor lässt sie noch einmal ihre Gedanken schweifen und erinnert sich an die ersten Trauungen in ihrer neuen Außenstelle des Standesamts Neuerburg. Seit drei Jahren traut die Standesbeamtin Paare in der Kapelle der Burg Neuerburg. "Jede dritte Trauung in der Verbandsgemeinde Neuerburg findet mittlerweile hier auf der Burg statt", erklärt sie und fügt hinzu: "Das Ambiente ist einfach toll. Ich glaube, dass reizt die Menschen ganz besonders." In diesen alten Mauern zu heiraten, ist sicherlich etwas Besonderes. Und gerade dieses Besondere treibt immer mehr heiratswillige Paare hinaus aus den sterilen Räumen der Standesämter, hinein in historisches Gemäuer. "Heiraten bekommt Erlebnischarakter"

Ähnlich wie Evelyne Schneider sieht auch Eva Gräfin von und zu Westerholt diese Entwicklung: "Heiraten bekommt immer mehr einen Erlebnischarakter." Auch ihr Wohnsitz, Schloss Hamm, wird gerne für Trauungen genutzt. Bereits seit 1999 kann man sich in Schloss Hamm das "Ja"-Wort geben. Im Jahr finden dort durchschnittlich 15 Hochzeiten statt. Diese Entwicklung kommt ein paar Kilometer weiter auch zum Tragen. Die Wasserburg in Rittersdorf ist ebenfalls ein beliebtes Ziel für Heiratswillige. Bereits seit 1996 besteht dort die Möglichkeit, sich trauen zu lassen. Rund 40 Hochzeitspaare werden dort im Jahr begrüßt. "Das Angebot, hier zu heiraten, wird sehr gut angenommen", sagt Sylvia Herrmann, die zusammen mit ihrem Mann Achim Herrmann die Rittersdorfer Wasserburg unterhält. Die Möglichkeit, in einer Burg zu heiraten, hat sich inzwischen auch bis in Großstädte wie Köln oder Düsseldorf herumgesprochen. "Wir hatten in den vergangenen Jahren sehr viele Städter, die sich hier trauen ließen", sagt Hermann. Dies kann auch Gräfin von und zu Westerholt bestätigen. "Ich glaube, das historische Ambiente, die tolle Lage und die wunderbare Atmosphäre ziehen immer mehr Stadtmenschen zu ihrer Hochzeit, raus aufs Land." Ebenfalls nicht beklagen kann sich das Standesamt Irrel über ihre Außenstelle Schloss Weilerbach. Rund 60 Prozent der Hochzeiten in dieser Verbandsgemeinde finden im Schloss statt. Besonders beliebt ist die Außenanlage, der so genannte Pavillon. Doch dieser Platz der Eheschließung ist sehr wetterabhängig. Seit 1997 kann in und um Schloss Weilerbach geheiratet werden. Beliebt sind auch Trauungen in der Kapelle von Schloss Malberg in der Verbandsgemeinde Kyllburg.

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