Holz bleibt heiß begehrt

PRÜM. (lk) Optimismus bei der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins Prüm. Holz ist als Energieträger zur Zeit gefragter denn je. Jetzt kommt es nur noch auf die richtige Weichenstellung an.

 Bei der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins Prüm verabschiedeten Hans Heinrich Thome (rechts) und Geschäftsführer Peter Wind (links) den langjährigen Kassenwart Nikolaus Becker.Foto: Lothar Kolling

Bei der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins Prüm verabschiedeten Hans Heinrich Thome (rechts) und Geschäftsführer Peter Wind (links) den langjährigen Kassenwart Nikolaus Becker.Foto: Lothar Kolling

Angesichts steigender Preise für Öl und Gas und der damit verbundenen größeren Nachfrage bei Holz als alternativem Energieträger wächst der Optimismus bei den Waldbauern. Und so stand bei der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins Prüm in der Karolingerhalle diesmal das Holz als Energieträger im Vordergrund. Der Vortrag von Johannes Pinn vom Forstamt Hillesheim stand indes unter der provokanten Überschrift "Sind die Waldbauern die Ölscheichs von morgen?" Im Saal machte sich aber ohnehin niemand Illusionen: "Turbane und Ähnliches werden wir auch in Zukunft nicht tragen", scherzten viele, auch wenn die Zeichen für den Brennstoff Holz auf dem Energiemarkt gut stünden. Die guten Nachrichten zum Absatz von Rundholz, Pellets und Hackschnitzel, die der Vorsitzende Hans Heinrich Thome verkündete, konnte die Prümer Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy nur bekräftigen. Was den Haushalt der Stadt anginge, schreibe die Forstwirtschaft schwarze Zahlen, und das sei zur Zeit eher selten, sagte Weinandy. Verbandsgemeindebürgermeister Aloysius Söhngen rief die Waldbauern dazu auf, sich gemeinsam stark zu machen, um international bestehen zu können. Erfreut über den wachsenden Markt zeigte sich derweil auch Landtagsabgeordneter Michael Billen, der das zukunftsweisende Wirtschaften der Waldbauern lobte. "Die heute so oft geforderte Nachhaltigkeit haben die Waldbauern schon immer erfüllt, denn sie denken in Generationen", sagte er. Hermann Ilaender, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftrats, hob hervor, dass noch großes Potential in der Holzenergie stecke, das bei weitem noch nicht ausgeschöpft werde. Beim anschließenden Vortrag ging Johannes Pinn ins Detail: "Zur Zeit bieten sich Chancen, die unbedingt genutzt werden sollten", sagte er. Der Brennstoff Holz käme nicht alleine den Waldbauern zu Gute, sondern trage insgesamt zur Entspannung der Energie- und Umweltproblematik bei. Holz biete gegenüber fossilen Energieträgern ökologische Vorteile und sei anderes als Öl und Gas nicht endlich. Zwar stiegen auch die Holzpreise bei stärkerer Nachfrage, doch geschehe dies moderat. Zudem bliebe das Geld in der Region und trage somit zur Strukturverbesserung des ländlichen Raumes bei. Deshalb gelte es nun, die Weichen richtig zu stellen, forderte der Redner. Pinn warnte indes davor, den schnellen Euro machen zu wollen: "Wir stehen in der Verantwortung, die Versorgung sicher zu stellen. Wer mit Holz heizt, für den muss der Rohstoff langfristig verfügbar sein." Ideal sei deshalb der direkte Handel zwischen Erzeuger und Konsument. Bei der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins gab es derweil auch einen Wechsel im Vorstand. Nach 15 Jahren ehrenamtlichen Engagements als Kassenwart übergab Nikolaus Becker sein Amt an Hermann Biewer.

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