Holzfabrik in Flammen: Höchste Alarmstufe

ORMONT. Großeinsatz für die Feuerwehren im Oberen Kylltal: Das ehemalige Sägewerk in Ormont, heute ein Produktionsbetrieb für Holz-Pellets, ist am Samstag aus ungeklärter Ursache in Flammen aufgegangen.

Samstagabend, kurz vor 22 Uhr in Ormont (Verbandsgemeinde Obere Kyll). Ein Bürger sieht in der Dunkelheit einen Feuerschein und Qualm in der Waldstraße. Schnell ist klar: Der Holzverarbeitungsbetrieb ist in Brand geraten. Über die Leitstelle Trier werden die Feuerwehren alarmiert: Ormont, Hallschlag, Scheid rücken aus, dazu die Stützpunktwehr Stadtkyll und die Feuerwehr Jünkerath mit der Drehleiter. Es herrscht Alarmstufe III, die höchste auf Verbandsgemeinde-Ebene. Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort das Ausmaß wahrnehmen, fordern sie zur Unterstützung über die nordrhein-westfälische Leitstelle Euskirchen Tanklöschfahrzeuge aus Losheim und Kronenburg an. Keine Hinweise auf Brandstiftung

Das betroffene Grundstück liegt am Ortsrand, zwischen einem Reifen-Großlager und dem Sportplatz. Neben der Produktionshalle steht ein weiteres Gebäude. Von allen Seiten starten die Feuerwehrmänner so genannte Löschangriffe, um die Flammen einzudämmen. Der Brandherd liegt vermutlich im hinteren Teil der Halle, im Bereich der großen Produktionsmaschine. Dort spritzen die Männer verstärkt Wasser von der Drehleiter aus durch das Dach. Gleichzeitig fahren andere mit Hubladern tonnenweise Sägemehl aus der Halle zum Rand des Grundstücks, damit nicht noch mehr in Brand gerät. Der Dauner Kreisfeuerwehrinspekteur Christoph Bach und Wehrleiter Helmut Bauer koordinieren den Einsatz. Bürgermeister Werner Arenz informiert sich vor Ort: "Ich bin beeindruckt, wie gut die länderübergreifende Zusammenarbeit der Feuerwehren funktioniert." Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuzes stehen bereit. Während des Brands hielt sich jedoch kein Mitarbeiter der Firma in der Halle auf, so dass niemand verletzt wird. Beamte der Polizeiinspektion Prüm nehmen die Ermittlungen auf, die die Kollegen von der Kripo Wittlich später fortsetzen. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf rund 100 000 Euro. Betroffen ist vor allem die Hauptmaschine. 150 bis 200 Quadratmeter der Dachkonstruktion sind teilweise stark beschädigt. Die Brandursache ist bisher noch unklar. Hinweise auf Brandstiftung liegen nicht vor. Möglicherweise handelt es sich um einen technischen Defekt (siehe auch Hintergrund) . Das Fazit von Wehrleiter Bauer: "Der Zugang ist optimal, die Wasserversorgung reicht aus. Es gibt keine witterungsbedingten Beeinträchtigungen. Anders als während der Arbeitszeit an Werktagen haben wir am Wochenende besonders schnell viele Einsatzkräfte beisammen." Wie üblich hält die örtliche Feuerwehr für alle Fälle Brandwache - bis 5 Uhr morgens.

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