Holzmarkt im Aufwind

BITBURG. Der Holzmarkt boomt: Steigende Preise bringen deutlich verbesserte Erträge. Derweil tun sich Privatwaldbesitzer als Einzelkämpfer im Holzgeschäft schwer.

 Hubertus Mauerhoff vom Mainzer Forstministerium und Johann Kohnen, Vorsitzender des Waldbauvereins Bitburg, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. TV-Foto: Elmar Kanz

Hubertus Mauerhoff vom Mainzer Forstministerium und Johann Kohnen, Vorsitzender des Waldbauvereins Bitburg, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. TV-Foto: Elmar Kanz

Die Position der Privatwaldbesitzer stärken soll eine zwischen dem Waldbauverein Bitburg und dem Mainzer Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz geschlossene Kooperationsvereinbarung. Höchste Priorität hat dabei die Holzmobilisierung im Kleinprivatwald. Gemeinsam sind wir stärker, heißt die Devise. Vorrangige Ziele des Pilotprojektes im Bitburger Gebiet sind: Stärkung der Privatwaldbewirtschaftung, Steigerung des Holzeinschlages und Förderung der eigenständigen Holzvermarktung im Privatwald. Im Bitburger "Eifelbräu" applaudierten rund 300 Versammlungsteilnehmer, unter ihnen eine Vielzahl hochkarätiger Vertreter aus Politik, Verwaltung, Forst- und Landwirtschaft, als Johann Kohnen, Vorsitzender des Waldbauvereins Bitburg, und Hubertus Mauerhoff, Leitender Forstdirektor im Ministerium, die Vereinbarung unterzeichneten. "Das Land unterstützt den Waldbauverein nicht nur durch die Kooperation, sondern auch mit bis zu 60 000 Euro jährlich", ließ Forstministerin Margit Conrad mitteilen. Zahlreiche Ehrengäste, allen voran Landgraf Roger Graef und Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit, sprachen Grußworte. Johann Kohnen zufolge ist der Waldbauverein Bitburg fortan nicht nur ein reiner Interessenverband, sondern auch Dienstleister für private Waldbesitzer. Zuständig für den Bereich Dienstleistungen ist die neugegründete Eifel-Wald und Holz Management GmbH (EWH) mit dem Waldbauverein als einzigem Gesellschafter. "Unsere wirtschaftlichen Aktivitäten sind in Zukunft ausschließlich Sache der EWH", betonte Kohnen, "sie ist für alle Waldbesitzer da, nicht nur für Mitglieder des Waldbauvereins Bitburg." Professioneller EWH-Geschäftsführer ist Diplom-Volkswirt Elmar Franzen. Mit beeindruckenden Zahlen belegte er die Effizienz des Projektes. Demnach wurden im vergangenen Jahr aus dem Privatwald im Bereich des Waldbauvereins Bitburg 36 004,61 Festmeter Holz vermarktet. Der Gesamterlös betrug 1 440 933,40 Euro. Franzens Dank galt allen, die zum Erfolg der Neustrukturierung beigetragen hatten, insbesondere Diplom-Betriebswirt Bernd Wippel, Managementconsult Ehrenkirchen, für seine Unterstützung beim schwierigen Finden einer geeigneten Rechtsform. Über "Wald und Holz - Forstwirtschaft im Aufwind" referierte der Vertreter des Ministeriums, Hubertus Mauerhoff. Schwerpunkte waren: "Wie viel Staat braucht der private Grundbesitz?", "Ökonomie, Ökologie und Soziales - das ausgewogene Dreieck der Nachhaltigkeit", "Bedeutung der Wertschöpfungskette auf der Rohstoffbasis Holz" und "Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2002 und die darauf aufbauende Holzaufkommensprognose für Rheinland-Pfalz".Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Mauerhoffs Resümee war Postulat zugleich: "Holz ist der Basisrohstoff für hohe Wertschätzung in unserem Land. Erfolgreiche Holzmobilisierung im Kleinprivatwald funktioniert nur, wenn folgende vier Akteure vertrauensvoll, dauerhaft und innovativ zusammenarbeiten: die Waldbesitzer und ihre Forstbetriebsgemeinschaften, die Forstunternehmer, die Holzindustrie und das Gemeinschaftsforstamt." Der Waldbauverein Bitburg stelle sich neuen Aufgaben und übernehme eine Schlüsselfunktion. Das Bitburger Modell werde sicher bald Nachahmer finden. Mit einem Zitat von Wilhelm Vorher, Präsident des deutschen Holzwirtschaftsrates, schloss Mauerhoff: "Wir haben genug Holz, excellente Technik, hervorragendes Personal und eine super Bereitschaft, was den Roh- und Werkstoff Holz betrifft."

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