Hürdenlauf bis zum fertigen Radweg

ST. THOMAS. Im südlichen Kreis Daun laufen die Arbeiten am Kylltalradweg bereits auf Hochtouren. Zwischen St. Thomas und der Kreisgrenze herrscht noch Unklarheit über die Streckenführung.

 Die markanten Stationen des 4,5 Kilometer langen Kylltalradweg-Abschnitts zwischen St. Thomas und Densborn, beginnend oben links im Uhrzeigersinn: Kurz hinter St. Thomas soll der Radweg auf einem still gelegten Gleis parallel zur Bahnstrecke verlaufen. An einer bereits vorhandenen Brücke soll die Kyll gekreuzt werden (2. Foto). Denkbar wäre aber auch eine Führung parallel zur Landesstraße 24 (3. Foto). In Zendscheid wird dann wieder ein still gelegtes Gleis genutzt (4. Foto), und kurz, bevor die L 24 und die Bahn die Kyll queren, geht es über einen alten Brückenkopf auf die andere Kyllseite (5. Foto). In Densborn schließlich soll das Teilstück auf einen bereits fertig gestellten Abschnitt des Radwegs treffen.Fotos: Roland Grün

Die markanten Stationen des 4,5 Kilometer langen Kylltalradweg-Abschnitts zwischen St. Thomas und Densborn, beginnend oben links im Uhrzeigersinn: Kurz hinter St. Thomas soll der Radweg auf einem still gelegten Gleis parallel zur Bahnstrecke verlaufen. An einer bereits vorhandenen Brücke soll die Kyll gekreuzt werden (2. Foto). Denkbar wäre aber auch eine Führung parallel zur Landesstraße 24 (3. Foto). In Zendscheid wird dann wieder ein still gelegtes Gleis genutzt (4. Foto), und kurz, bevor die L 24 und die Bahn die Kyll queren, geht es über einen alten Brückenkopf auf die andere Kyllseite (5. Foto). In Densborn schließlich soll das Teilstück auf einen bereits fertig gestellten Abschnitt des Radwegs treffen.Fotos: Roland Grün

Wenn Bernd Spindler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg, von Gerolstein nach Densborn fährt, gerät der Verwaltungschef ins Schwärmen. Denn das, was da gerade entlang der Kyll in der südlichen VG Gerolstein passiert, wünscht er sich auch für das 4,5 Kilometer lange Kylltal-Radwegstück zwischen Densborn und St. Thomas. Teils parallel zur Landesstraße, teils entlang der Bahnstrecke schlängelt sich dort ein bereits in etlichen Streckenabschnitten fertig gestellter Radweg.Auf Kyllburger Seite ist das zurzeit noch Theorie. Gerade einmal mögliche Streckenverläufe sind in Karten verzeichnet, und es gibt noch einige Knackpunkte, die unklar sind. So soll der Radweg direkt hinter St. Thomas parallel zur Bahn verlaufen - auf einem still gelegten Gleis. Problem ist - wie so oft, jedoch die Bahn. Die muss das nicht genutzte Stück erst freigeben, bevor gebaut werden kann. Bisher verliefen die Verhandlungen eher schleppend und hatten noch kein Ergebnis. Daher ist Spindler nun auf das Angebot von Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage anlässlich der Radwegeröffnung zwischen St. Thomas und Kyllburg zurück gekommen. "Wenn es nicht voran geht, will sich der Minister bei der Bahn für unser Anliegen einsetzen", erklärt Spindler.Unklar ist auch die Streckenführung kurz vor St. Johann. Eine Variante sieht vor, dass eine Brücke über Bahn und Kyll gespannt wird. Der Verbandsgemeinderat hatte diesem Vorschlag gegenüber jedoch Vorbehalte, nicht zuletzt wegen der Kosten für ein Brückenbauwerk. Ein Nachteil wäre auch, dass vor und hinter St. Johann, einem Ortsteil von St. Thomas, die Strecke sehr steil ansteigt. Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Straßen und Verkehr in Gerolstein, beschwichtigt: Bei der Brücke handele es sich lediglich um eine leichte Stahlkonstruktion, die zudem an eine bereits vorhandene Fußgängerbrücke über die Kyll angebunden werden könne. Auch eine Elektrifizierung der Bahn brauche seines Wissens nach nicht berücksichtigt zu werden, sagt Enders. An eine Nutzung des vorhandenen Bahnübergangs mit Gegensprecheinrichtung glaubt Enders indes nicht: "Eine Kreuzung mit Rufschranke wird mit der Bahn nicht zu realisieren sein", sagt Enders. Einen weiteren Vorteil an der Streckenführung über St. Johann sieht Enders in der Tatsache, dass ein bereits vorhandener Feldweg als Grundlage genutzt werden könnte. Die zweite Variante - eine Streckenführung entlang der sanierungsbedürftigen L 24 - hat aus Enders' Sicht keine realistische Chance. "Es gibt dort viele Engstellen", beschreibt Enders das Problem. So ragt teilweise auf einer Seite der Fels bis an die Fahrbahn, während auf der anderen Straßenseite direkt die Bahn verläuft. Zwar hat auch der Landesbetrieb die Absicht, "mit einem gewissen Vorrang die Landesstraße auszubauen. Das sieht er jedoch nur realisierbar, wenn der Radweg abseits der Straße verläuft. Ein Radweg parallel zur L 24 sei "keine finanzierbare Lösung in absehbarer Zeit".Spindler jedenfalls hofft, dass es bald losgehen kann und vielleicht schon in drei Jahren die ersten Radler über die neue Strecke - wie auch immer sie verläuft - fahren werden. "Es kann schließlich nicht sein, dass auf Gerolsteiner Seite alles ausgebaut ist, und auf Kyllburger Seite ein Provisorium bleibt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort