Humboldts Erben entdecken die Natur

Mit GPS ins Land der Regenwürmer: Deutsche und luxemburgische Schüler erforschen gemeinsam die Teufelsschlucht und tragen ganz nebenbei Material für eine Ausstellung der Kulturhauptstadt zusammen.

 Buddeln, gucken, fotografieren, mitschreiben. Die jungen Forscher haben beim Projekt „Best of Nature“ rund um die Teufelsschlucht viel zu tun. TV-Foto: Katharina Hammermann

Buddeln, gucken, fotografieren, mitschreiben. Die jungen Forscher haben beim Projekt „Best of Nature“ rund um die Teufelsschlucht viel zu tun. TV-Foto: Katharina Hammermann

Ernzen. Alexander von Humboldt würde erblassen vor Neid, wüsste er, welche Möglichkeiten, die Welt zu erkunden, sich heute schon Elfjährigen bietet. Nix da Kompass - GPS-Gerät heißt das kleine schwarz-gelbe Wunderding, mit Hilfe dessen luxemburgische und deutsche Schüler die einzelnen Stationen einer abenteuerlichen Forschungsreise durch die Teufelsschlucht finden. Abenteuerlich nicht nur deshalb, weil ihr Weg sie hinabführt in kalte, dunkle Felsspalten, sie Spuren verschollener Forscher entdecken und herausfinden sollen, warum Sandstein nicht sprudelt, wenn man ihn mit Salzsäure betropft - abenteuerlich auch, weil es eine gemeinsame Exkursion von deutschen und luxemburgischen Schülern ist. Zu verdanken haben die Kinder dies dem Kulturhauptstadt-Jahr. "Wir machen ganz bewusst gemischte Gruppen", sagt Stéphane Risch vom luxemburgischen Nationalmuseum für Naturgeschichte. Im Rahmen des Projekts "Best of Nature" organisiert das Museum eine Ausstellung, in der vier Naturräume der Großregion vorgestellt werden. Darunter auch die Felsenlandschaft des Ferschweiler Plateaus. Ein Teil dessen, was die Schüler auf ihren Exkursionen festhalten, wird in die Ausstellung einfließen. Bruno Zwank und seine Kollegen Elke Wagner und Holger Weber von der Naturerkundungsstation Teufelsschlucht haben gemeinsam mit Risch die Projektthemen erarbeitet: In vier internationalen Gruppen gehen die Schüler den Themen Steinzeitmenschen, Klima, Wasser und Boden auf den Grund. Ihre Mission: Die Umweltministerien brauchen Hilfe. Wissenschaftler, die die Felsenlandschaft erforschen sollten, sind verschollen. Die Kinder sollen ihre Spuren finden und die Forschungen weiterführen. Ausgestattet mit GPS, Digitalkamera und Schreibblock macht sich die Boden-Gruppe auf den ungewissen Zick-Zack-Weg zur ersten Station, immer den Anweisungen des Geräts nach. Sie buddeln, begutachten, rollen tonigen Boden zu Würstchen, reiben ihre Nasen am Sandstein und stecken Spinnen in Marmeladengläser.

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