Ideen-Flut am Stausee

BIITBURG. Wie sieht die Zukunft des Bitburger Stausees aus? Zentraler Punkte der Sitzung des Zweckverbands Stausee war die Präsentation eines Konzeptes zur Steigerung der touristischen Attraktivität des Stauseebereichs. Auch die bevorstehende Entschlammung des Sees stand auf der Tagesordnung.

Bitburger Stausee, Spätherbst, 13 Grad, kein Regen. Ein leerer Parkplatz, ein geschlossener Kiosk, zwei spielende Hunde, drei dazugehörende Menschen und Schilder, die darauf hinweisen, dass die Eisfläche nicht betreten werden darf. Frank Schaal, Geschäftsführer der Tourist-Information Bitburger Land, kann sich das ganz anders vorstellen und präsentiert Vorstand und Mitgliedern des Zweckverbandes Stausee das Konzept "Stausee 2005". Eine Kletterwand vor dem roten Felsen, der Aufbau eines Spiegelzeltes für kleinere Kulturveranstaltungen, Seminare für Walker, Eisbahn im Winter, einen "Eifelturm" als attraktive Aussichtsplattform, ganzjährig nutzbare gastronomische Einrichtungen, einen Multimedia- und Werbepavillon für die Eifel - das alles kann Schaal sich vorstellen. Das Ziel: Mit attraktiven Angeboten mehr Touristen an den Stausee locken, und das zu jeder Jahreszeiten. Von welcher Tragweite der Tourismus für die Eifel ist, beweist der erzielte Umsatz von jährlich etwa 875 Millionen Euro. Jeder zwölfte Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz ist direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig. "Die stetigen Zuwächse der Übernachtungen im Bitburger Land dürfen aber kein Grund sein, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen", warnt Frank Schaal. "Der Tourist des 21. Jahrhunderts verlangt Unterhaltung und Erlebnis, aber auch Erholung. Wir haben mit unserer schönen Landschaft und dem Stausee viele Möglichkeiten, nutzen dieses Potenzial aber noch zu wenig. Unser Ziel ist es, das ,Juwel‘ Stausee zu beleben", beschreibt der Bitburger Touristiker, was an Aufgaben bevorsteht. Die umfangreiche Nutzung der Wasserfläche, eine Intensivierung von Veranstaltungen im Seebereich, und die Neugestaltung des Kernbereichs um Kiosk und Bootshaus stellen die drei Säulen des Projektes "Touristenzentrum Bitburger Stausee" dar. Private und öffentliche, finanzielle und ideelle Initiativen sind gefragt. Entschlammung kostet eine Million Euro

Starker Tobak im Zeitalter der chronischen Ebbe in öffentlichen Kassen. "Die öffentliche Hand ist finanziell am Ende", erklärt Jürgen Backes, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Summen von 600 000 Euro - wie für den angedachten Multimedia- und Werbepavillon - seien zurzeit undenkbar. Mit der nun anstehenden Entschlammung des Stausees rollt eine weitere Kostenlawine auf die öffentlichen Kassen zu. Rund 50 000 Kubikmeter Schlamm müssen aus dem See geholt werden. Die voraussichtlichen Kosten: mehr als eine Million Euro. Die Erfolgs-Geschichte des Stausees soll dennoch weiter geschrieben werden. "Wir sind heute erst am Anfang der Diskussion. Finanzierbare Verbesserungen sind kurzfristig durchaus denkbar", glaubt Backes. Eine Arbeitsgruppe soll sich nun mit diesen Möglichkeiten beschäftigen.

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