Ideen für das Postgebäude

BITBURG. Acht Modelle für die Neugestaltung des Postgeländes wurden bei der am besten besuchten Bürgerversammlung aller Zeiten vorgestellt. Was wirklich aus dem Gelände wird, wird vermutlich ab 2010 zu sehen sein.

Nein, die Stegreif-Entwürfe von Architekturstudenten der Fachhochschule Trier sollten keine Konkurrenz zu Modellen freier Architekten sein. Aber der ein oder andere Studenten-Entwurf gefiel Besuchern der Bürgerversammlung so gut, dass sie eine Umsetzung der Pläne sicher befürwortet hätten. Rund 100 Bürger und Kommunalpolitiker waren zur Versammlung gekommen. "So viele waren es noch nie", sagte Bürgermeister Joachim Streit. Das zeige, dass die Planungen für das Gelände, das die Stadt für 1,3 Millionen Euro erworben hat, die Bitburger interessiere. Auch wenn in jedem Entwurf das Areal im Detail anders gestaltet worden war, so war den Vorschlägen eins gemein. Sie alle bezogen das Umfeld in die Planungen ein (der TV berichtete). Die Südschule musste ausnahmslos einem Park weichen, der Bereich Kirchweg wurde nahezu ausnahmslos mit Wohnbebauung überplant. Auch wenn jeder einzelne Entwurf mit viel Applaus bedacht wurde, so hielten sich die Kommentare der Bürger zu den Plänen in Grenzen. Gefragt wurde beispielsweise, ob die Südschule wirklich aufgegeben werden sollte. Diese Möglichkeit nicht ausschließen wollte Bürgermeister Streit. Schließlich habe die Stadt mit Absicht bei der Sanierung nur so viel Geld in die Schule gesteckt, dass der Schulbetrieb weitergehen kann. "Das war keine Sanierung für weitere 50 Jahre", sagte Streit.Gefällige Modelle ohne Chance auf Umsetzung

Auch ein Parkhaus unter dem Postgelände wurde gefordert. In Bitburg fehlten zentrumsnahe Parkplätze. Dem stimmte der Bürgermeister zu, der daran erinnerte, dass in den kommenden Jahren durch Neubauten bis zu 500 Parkplätze auf dem Beda-Platz wegfallen. Es sei aber eine Frage der Kosten, ob eine Tiefgarage unter dem Spittel finanzierbar sei. Damit hatte er den Bogen von den Entwürfen hin zur Zukunft des stadteigenen Geländes geschlagen. Denn die Studenten-Entwürfe werden wohl nie umgesetzt. Sie sind wohl eher etwas für den Speicher des Rathauses, wo sie neben Stadthallen-Modellen verstauben können. Was auf dem Gelände verwirklicht werden wird, wird am Ende eines Prozesses stehen, der laut Bürgermeister Streit im September 2007 beginnt. Dann soll der Stadtrat über die weitere Vorgehensweise abstimmen und einen Zeitplan bestimmen. "Die Stadt beabsichtigt einen Investorenwettbewerb", sagte der Bürgermeister. Der werde vermutlich bis Anfang 2008 beginnen. Unter optimalen Bedingungen glaubt Streit an einen Baubeginn in den Jahren 2010 oder 2011. Zur Zeit fänden Gespräche über Art und Umfang der Planungen, sagte er auf TV-Anfrage. Geklärt werde, wie die Grundlagenermittlung, die Ratsbegleitung, die Workshops und die Bürgerbeteiligung vonstatten gehen soll, sowie wie weitere städtebauliche Vorschläge eingeholt werden können. Möglich seien eine Einzelhandelsbegutachtung für die Innenstadt, eventuell eine Hotelstudie sowie Untersuchungen über die Verknüpfung mit dem Krankenhaus, das Parken und die Verkehrsführung.

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