Ideen mit Bodenhaftung

ST. THOMAS. (ka) In St. Thomas haben sich die etwa 370 Bürger zu einer Gemeinschaftsinitiative zusammengetan. Sie wollen ihr Dorf und das Leben darin noch attraktiver gestalten. In einer eigens gegründeten "Zukunftswerkstatt" werden Ideen und Vorschläge gesammelt, um ein Dorfentwicklungskonzept für St. Thomas und seine Ortsteile Bruderholz und St. Johann zu erarbeiten.

 Unterwegs in Sachen Dorferneuerung: Ortsbürgermeister Bernd Heinicke (Mitte), sein Amtsvorgänger Erwin Hermes, (links) und der Neu-Bruderholzer Uwe-Matthias Göbel vor der alten Schule. TV-Foto: Elmar Kanz

Unterwegs in Sachen Dorferneuerung: Ortsbürgermeister Bernd Heinicke (Mitte), sein Amtsvorgänger Erwin Hermes, (links) und der Neu-Bruderholzer Uwe-Matthias Göbel vor der alten Schule. TV-Foto: Elmar Kanz

Auf der Prioritätenliste ganz oben steht ein Gemeindehaus, das den Bedürfnissen der Gemeinde, der Vereine und der Bürger gerecht wird. Zu einem solchen Haus soll die alte Schule umgebaut werden. Seit Ende der 1960er-Jahre hat sie als Bildungsstätte ausgedient. Ein Ort der Kommunikation und der Begegnung soll entstehen. Bestens geeignet dafür wäre ein Dorfladen. Vor allem die Jugendlichen von St. Thomas brauchen einen Ort, an dem sie sich treffen und den sie in Eigenverantwortung führen. Ganz wichtig: Die Feuerwehr benötigt dringend bessere Arbeitsbedingungen. Dorfkreuz und Ruhebank aufgestellt

Ortsbürgermeister Bernd Heinicke: "Das gemeinsame Engagement und der Elan unserer Mitbürger sind beeindruckend. Zum professionellen Helfer bei der Erarbeitung des Dorfentwicklungskonzeptes hat der Gemeinderat das Planungsbüro Vollmuth aus Kanzem bestellt." In der ersten Phase galt es, Ideen und Vorschläge für mehr Lebensqualität für St. Thomas zu sammeln. Eine Frauengruppe, eine Jugendgruppe und eine Männergruppe waren aktiv. 40 Vorschläge heftete die Expertin vom Planungsbüro Vollmuth bei der zweiten Bürgerversammlung im August 2006 an die Tafel. Sie reichen vom Dialog der Generationen über die Förderung von Kunst, Kultur und Sport bis zur Wiederbelebung der früheren Karnevalstradition und Verbesserung des Vereinslebens. Bernd Heinicke zufolge ist die Planungsexpertin mit der bisher geschaffenen Arbeitsbasis sehr zufrieden. "Bei so vielen guten Ideen darf man nicht die Bodenhaftung verlieren. Man muss die Realisierung und die Finanzierung im Auge behalten", mahnt der Bürgermeister. Zunächst gelte es auszuloten, was unter sorgfältiger Einschätzung der eigenen Kräfte - der physischen und finanziellen - vorrangig in Angriff genommen wird. Viel lasse sich nur realisieren, wenn viele es ehrenamtlich machen. Bei der Bürgerversammlung am heutigen Donnerstag, 22. Februar, werde man weitersehen. Unterdessen waren die St. Thomaser nicht untätig. Manfred Schwarz, John Linders und Heinz Schumacher haben ehrenamtlich ein altes Dorfkreuz mit Ruhebank aufgestellt. Das ist zwar nur ein kleiner, aber erster Schritt in Richtung Dorferneuerung. Auch den fast totgeglaubten Karneval gibt es wieder in St. Thomas. Doch weitere schwere Aufgaben stehen bevor: die Sanierung des Friedhofs und Verschönerungsarbeiten im Bereich des Feuerlöschteichs und der Kapelle im Ortsteil Bruderholz. Für die Friedhofssanierung stehen 23 Helfer bereit. Heinicke und sein Amtsvorgänger Erwin Hermes haben dafür im Ort 2300 Euro gesammelt. Eine von Ehrenamtlichen, allen voran dem Neu-Bruderholzer Uwe-Matthias Göbel, in Bruderholz veranstaltete Haussammlung brachte 1700 Euro. Nun soll das Dorferneuerungskonzept an die VG und von dort aus zur weiteren Bearbeitung an die entsprechenden Behörden gehen.

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