Streit um Streits Plakate: Ein Rentner ärgert sich über den Slogan des Landrats

Bitburg/Wittlich · Schon wieder gibt es Wirbel um die Wahlplakate des Landrats. Nur diesmal geht es um den Inhalt. Willi Waxweiler ärgert sich so sehr über den Slogan "Landrat für die Eifel", dass er Streit zwei wütende Mails geschrieben hat.

 Da oben steht's: „Landrat für die Eifel.“ Tv-Foto: Fritz--peter linden

Da oben steht's: „Landrat für die Eifel.“ Tv-Foto: Fritz--peter linden

Foto: (e_bit )

Er hat es wieder getan. Das wird Willi Waxweiler klar, als er am 7. September den Trierischen Volksfreund aufschlägt. Aus dem Lokalteil lächelt ihm Joachim Streit entgegen. Das Foto zeigt ein Plakat (Siehe Foto). In dem Artikel geht es darum, warum die Wahlwerbung des Politikers nicht in Bitburg hängen darf. Aber es ist etwas anderes, was Waxweiler so verärgert, dass er noch am selben Tag eine E-Mail an Streit schickt. Aber immer der Reihe nach:
Diese Geschichte beginnt vor acht Jahren. Damals kandidierte Streit zum ersten Mal als Landrat für den Kreis Bitburg-Prüm. Sein Slogan blieb gleich: "Der Landrat für die Eifel". Über diese "Anmaßung" hatte sich der Rentner schon 2009 aufgeregt.

Warum Anmaßung? Weil die Eifel ja bekanntlich nicht nur aus dem Bitburger Land bestehe. Oder wolle Streit etwa auch Landrat für Daun, für Gerolstein, für Euskirchen werden? Waxweiler zum Beispiel lebt ja auch nicht in der Region Bitburg und doch kommt er aus der Eifel. Und zwar aus Waxw…., reingefallen! Er wohnt in Wittlich. Man könnte die Anfrage des Mannes spitzfindig nennen, aber er meint das ernst. Willi wills offenbarwissen.

Wie ernst - das kann man im Mailverkehr mit dem amtierenden und wohl auch zukünftigen Landrat sehen. Er liegt dem Volksfreund vor. Waxweiler hat ihn selbst an uns geschickt. Eine Frage an den Politiker lautet: "Ist Ihr Wahlplakat nicht nur in der Fläche zu groß, sondern auch im Inhalt?" Streit antwortet: "Nein". Und auch sonst bleibt der Politiker recht einsilbig. "Bekomme auch ich einen neuen Landrat?" "Irgendwann", schreibt Streit. "Werden Sie nun Landrat für die ganze Eifel, zum Beispiel auch für Euskirchen?" "Nein". Waxweiler hatte in seiner Mail zwar lediglich um "eine kurze Antwort" gebeten. Dass sie derart kurz ausgefallen ist, hat ihn dann aber doch geärgert: "Ich hätte mir das umfangreicher gewünscht."

Inzwischen wissen wir ja, was der Mann tut, wenn er verärgert ist. Er schreibt Mails. Und so geht am 13. September, 15:04 Uhr, eine weitere Nachricht in Streits Postfach ein. Dort heißt es: "Darf/hat der zuständige Wahlkreis-Leiter diesen Text Landrat für die Eifel auch für NRW genehmigt?" Waxweiler glaubt nämlich, dass es sonst rechtliche Probleme geben könnte. Womöglich werde die Wahl am Ende annuliert, befürchtet er. Die Antwort kommt dieses Mal nicht vom Landrat, sondern vom ersten Kreisbeigeordneten Michael Billen. Der erklärt: "Der Kreiswahlleiter hat keine Werbetexte zu genehmigen."

Und was sagt Streit zu demWirbel um sein Plakat? Er antwortet uns fast genauso knapp wie Waxweiler: "Ich glaube, er glaubt, etwas entdeckt zu haben, was nicht stimmt." Mit dem Slogan "Landrat für die Eifel" ins Rennen zu gehen, sehe er jedenfalls nicht als Widerspruch, da er sich ja für die Eifel einsetze.

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