Im Wäldchen geht’s lange laut her

BITBURG. Nächtliche Ruhestörungen machen Anwohnern im Bereich Maximiner Wäldchen/Obere Heinrichstraße zu schaffen. 21 Anwohner haben eine Unterschriftenliste unterzeichnet, in der sie auch eine Gaststätte angehen. Nun soll Ruhe einkehren.

Mit der idyllischen Ruhe im Maximiner Wäldchen in Bitburg ist es seit einigen Monaten vorbei. Ebenso vorbei ist es mit der Ruhe für die Anwohner der Grünanlage."Im Maximiner Wäldchen versammeln sich manchmal bis zu 30 Leute. Manchmal wird bis morgens um 6 Uhr Alkohol getrunken, gegrölt und Musik gemacht", sagt Simone Richter. Nachdem sich trotz mehrfacher Anrufe bei der Stadt und Polizei nichts Nachhaltiges tat, startete Richter eine Unterschriftenaktion. "Innerhalb von drei Tagen haben 21 Lärmgeplagte unterschrieben", sagt Richter. Vornehmlich Bürger aus dem Bereich Franz-Mecker-Straße, Echternacherstraße, Heinrichstraße und Hubert-Prim-Straße unterschrieben auf der Liste. Sie wenden sich zum einen gegen die Ruhestörungen durch die ihrer Meinung nach zu lauten jungen Deutschen mit vornehmlich russischem Migrationshintergrund.

Außerdem ist ihnen die Gaststätte "No Name" ein Dorn im Auge. Die habe ihren Ausschank im Wesentlichen auf den Bürgersteig verlagert. Dies führe dazu, "dass die Gäste anschließend auf den Bänken im Maximiner Wäldchen Platz nehmen, dort ihre Getränke konsumieren und dann regelmäßig in der Gaststätte Nachschub holen", heißt es in einem Brief an Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit. Zudem werde ständig die Sperrstunde überschritten.

Türen zu und Musik leiser ab 22 Uhr

Die Konsequenz des Alkoholkonsums sind auch handfeste Auseinandersetzungen zwischen Gaststättenbesuchern. So geht es auch auf der Straße manchmal hoch her. Von verängstigten Mietern berichtet Hermann Orth, der ein neben der Gaststätte gelegenes Haus verwaltet. "Mitten in der Nacht schlagen Kneipenbesucher gegen die Jalousien der Wohnung im Erdgeschoss", sagt Orth. Die in dem Haus lebenden Kinder könnten aufgrund des Lärms nachts nicht mehr richtig schlafen.

Elja Talaceva, Wirtin des "Pils Pubs No Name" sagt, dass sie nicht verantwortlich gemacht werden könne für den Lärm im Park. "Das sind nicht meine Kunden", sagt Talaceva. "Bisher hat sich nur eine Nachbarin beschwert, weil auf ihrem Privatparkplatz Autos von Gästen parkten", sagt die Wirtin. Sie glaubt, dass sich die jungen Erwachsenen besonders auf Tankstellen mit Wodka und anderen alkoholischen Getränken versorgen, die sie dann im Park konsumieren würden.

Warum es gerade in den vergangenen Monaten zu den vielen Ruhestörungen kommt, kann Talaceva nicht erklären. "Ich habe seit fünf Jahren die Kneipe. Bisher hat es nie Probleme gegeben", sagt Talaceva. Und wenn es Prügeleien oder ähnliches gebe, rufe sie die Polizei.

Die Ordnunghüter waren in den vergangenen Monaten 15 Mal im Bereich Maximiner Wäldchen unterwegs. Dabei seien auch Platzverbote ausgesprochen worden. Polizei-Sprecher Klaus Schnarrbach: "Die Gaststätte gilt aber nicht als besonderer Schwerpunkt."

Inzwischen hat es ein Gespräch bei der Stadt gegeben, an dem neben Behördenvertretern auch die Wirtin und die Beschwerdeführerin teilnahmen. Ergebnis des Treffens: Tür und Fenster sollen zukünftig ab 22 Uhr geschlossen bleiben. Dann soll auch die Musik leiser gestellt und der Ausschank vor der Gaststätte eingestellt werden.

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