Im Wettbewerb ums Holz kooperieren

Unter dem Titel "Wenn alle zusammenarbeiten, bleibt der Erfolg nicht aus" hatte der Waldbauverein Bitburg eingeladen. Mehr als 230 Menschen lockte der Veranstalter ins Hotel Eifelstern in Bitburg. Waldbesitzer aus der Region, Politiker sowie Fachleute aus ganz Deutschland, Luxemburg und Belgien waren dabei. Es ging um die Ergebnisse eines zweijährigen Projekts zur Mobilisierung der Holzreserven aus dem Kleinprivatwald.

Bitburg. (red) 2006 und 2007 wurde ein neues Konzept der Zusammenarbeit im Rahmen der Kleinprivatwald-Betreuung erprobt. Ziel: die Mobilisierung der Holzreserven aus dem Kleinprivatwald (siehe Extra). Dass dies in den vergangenen beiden Jahren gelungen ist, daran ließ der Vorsitzende des Waldbauvereins, Johann Kohnen, keine Zweifel. Trotz kleinteiliger Strukturen und des Sturmwurfs Kyrill wurde weit mehr Holz aus dem Privatwald vermarktet als in den Vorjahren. "Der Holzmarkt hat uns zwar geholfen", sagte Kohnen. Aber auch die neue Arbeitsteilung mit den Betreuungsförstern sei ursächlich für den Erfolg. Bitburgs Stadtbürgermeister Joachim Streit unterstrich die Bedeutung des Kommunalwaldes für die Stadt und den städtischen Haushalt. Der neue Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Waldbesitzerverbands und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, Aloysius Söhngen, hob besonders die Bedeutung des Kleinprivatwalds für die Eifel hervor. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft deutscher Waldbesitzerverbände, Prinz Salm zu Salm, die Aktivitäten zum Bitburger Projekt. Mit der Holzmobilisierung werde nicht nur ein ökonomischer Wert erzeugt, sondern es werden bleibende Werte für die Menschen in der Region geschaffen. Kohnen: "Das Erreichte ist ein Meilenstein"

Der Forstpolitikreferent aus dem Mainzer Ministerium, Hubertus Mauerhof, unterstrich die Notwendigkeit einer neuen Aufgabenverteilung. Vermarktungsaufgaben werden in privatwirtschaftliche Hände wie die der EWH gelegt. Dagegen übernehmen die Landesforsten in noch stärkerem Maße als bisher Beratungsleistungen beim Kleinprivatwaldbesitzer. Im Ergebnis gewinnen alle Akteure durch diese Spezialisierung. Zudem, so Mauerhof, fließt viel mehr Holz in den Markt. Einen großen Bogen spannte der Vorstandsvorsitzende des Holzabsatzfonds, Dirk Alfter. Aus Mitteln dieser Bonner Organisation wurde das Eifler Projekt im Wesentlichen finanziert. Alfter führte aus, dass Ökologie und Wald eine Renaissance erlebten. Der Wunsch zur Nutzung der natürlichen Ressourcen unter nachhaltigen und gleichzeitig wirtschaftlichen Gesichtspunkten sei Merkmal dieser Bewegung. Prof. Dr. Becker von der Universität Freiburg hatte das Mobilisierungsvorhaben beratend begleitet. Aber nicht Theoretisches stellte der Wissenschaftler in den Vordergrund. Die praktische Umsetzung sei das Hauptziel gewesen, daher zählen Festmeter, Hektar und mobilisierte Waldbesitzer. Die Vorstellung der Daten lässt sich zusammenfassen mit: "Mehr Holz von immer kleineren Waldbesitzparzellen". Mahnend hob Becker jedoch hervor, dass die Strukturen weiter entwickelt werden müssen und für wirtschaftliche Stabilität weiteres Wachstum wichtig sei.Das betonte auch Vorsitzender Kohnen: "Das Erreichte ist ein Meilenstein, aber noch nicht das Ziel." Kohnen will für die Zukunft über die Grenzen des Waldbauvereins blicken und dort nach weiteren Partnern suchen. Zum Wohle der Kleinprivatwaldbesitzer und zum Wohle des Waldes. Extra Projekt Privatwald-Betreuung Die Landesforstverwaltung und der Waldbauverein Bitburg schlossen eine Kooperationsvereinbarung. Heute informieren die staatlichen Betreuungsförster die Waldbesitzer. Die Vermarktung und den Einsatz der Unternehmer steuert die Tochterfirma des Waldbauvereins, die EWH Eifel Wald und Holz Management GmbH. ´Dabei sollen die Nachteile, die sich durch die Klein-Klein-Parzelliertheit ergeben, überwunden werden. Dazu müssen möglichst viele Waldbesitzer sich beteiligen.

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