Im Winter Schnee aus zwei Maschinen

PRÜM. Nach dem positiven Ausgang des Beschneiungstests mit einer Schnee-Maschine aus Bayern schafft der Ski-Klub Prüm nun Fakten: Schon im kommenden Winter soll der Hang in der Wolfsschlucht mit zwei Geräten dauerhaft pistensicher gemacht machen.

 Große Pläne im Visier: Ski-Klub-Chef Oliver Arimond (links) und Dieter Nahrings möchten ihr Vorhaben, im kommenden Winter zwei Schnee-Maschinen in der Wolfsschlucht einzusetzen, mit Hilfe der Stadt Prüm und der Tourismus-Branche durchziehen.Foto: Manfred Reuter

Große Pläne im Visier: Ski-Klub-Chef Oliver Arimond (links) und Dieter Nahrings möchten ihr Vorhaben, im kommenden Winter zwei Schnee-Maschinen in der Wolfsschlucht einzusetzen, mit Hilfe der Stadt Prüm und der Tourismus-Branche durchziehen.Foto: Manfred Reuter

"Daslohnt sich auf jeden Fall. Auch in unseren Höhenlagen. Anderehaben auch klein angefangen." Sowohl Ski-Klub-Chef Oliver Arimondals auch sein Mitstreiter Dieter Nahrings meinen es ernst. DerBeschneiungstest kurz vor Karneval hat die Klubmitglieder derartmotiviert, dass sie schon im nächsten Winter mit zwei gemietetenSchnee-Maschinen des Pasenbacher Unternehmens Techno Alpin die470 Meter lange Piste auf einer Fläche von 15 000 Quadratmeterndie komplette Frostperiode über beschneien lassen wollen. Denwenigen kritischen Stimmen zum Trotz stellen Arimond und Nahringsklar, dass sich der Einsatz von Technik-Schnee in jedem Falllohnt. Nach Analyse der ihnen vom Deutschen Wetteramt zurVerfügung gestellten Wetterdaten der vergangenen 20 Jahre sehensie für ihr Projekt jedenfalls kein Hindernis. Arimond: "Trotzleichter Klimaerwärmung gibt es immer noch ausreichend frostigeTage." Was fehle, sei nur der Niederschlag. Hier maschinellnachzuhelfen, würde im Schnitt pro Saison 40 Tage Wintersport inder Wolfsschlucht ermöglichen. Infrastruktur noch in diesem Sommer

Oliver Arimond, diplomierter Bauingenieur, hat inzwischen einen präzisen Plan erstellt. Danach wird der Ski-Klub in Eigenarbeit Schächte und Speicherteich anlegen sowie die Vorbereitung für die Installationsarbeiten (Wasser und Strom) herrichten. Dabei ist dieser erste Schritt der Wichtigste. Denn wenn die Infrastruktur vorhanden ist, können die Schnee-Maschinen später gekauft werden. Um diese Infrastruktur herzurichten, braucht der Ski-Klub neben der wasserrechtlichen und landespflegerischen Genehmigung rund 50 000 Euro. An dieser Stelle hofft Oliver Arimond auf die Unterstützung der Stadt Prüm und durch Betriebe, die vom Tourismus profitieren. "Die Leute werden aus Nordrhein-Westfalen, Holland, Belgien und Trier kommen. Wir haben ein riesiges Einzugsgebiet." Im Übrigen sitze das Geld nicht mehr so locker, dass man mal eben schnell zum Skifahren in die Alpen fahren könne. Hier böte sich Prüm geradezu an. In dem Zusammenhang spricht Arimond nicht nur von einem "riesigen Schub für den Tourismus in der Region", sondern erinnert auch an den sozialen Auftrag, den der Verein in der Jugendarbeit zu leisten habe. Für die Nachwuchsarbeit sei der Ski-Klub schon vom Namen her daran interessiert, wieder zunehmend Wintersport anzubieten.

Mit seinen präzisen Plänen hat sich der nahezu 1500 Mitglieder starke Ski-Klub Prüm vom benachbarten Wintersportgebiet Schwarzer Mann endgültig abgenabelt. Nachdem sich Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) ausgesprochen zurückhaltend zum positiven Ausgang des Schnee-Tests geäußert hatte ("Aus der Tatsache kann man nicht auf die Notwendigkeit schließen") und es offenkundig auch im Zweckverband Schwarzer Mann kein ernsthaftes Bemühen erkennbar ist, geht der Ski Klub Prüm nun seinen eigenen Weg. Der erste führte ihn bereits an die tschechische Grenze, wo sich der Verein eine gebrauchte Pistenraupe mit Werksgarantie kaufte.

Nichts auf die lange Bank schieben

Oliver Arimond: "Also, wir gehen die Sache jetzt für uns an. Wir wollen es nicht auf die lange Bank schieben." Man habe jedenfalls nicht erkennen können, "dass der Schwarze Mann auch will". Es dürfe nicht immer das Planziel sein, im Wettbewerb mit anderen Regionen nur Vierter oder Fünfter zu sein. "Wir wollen auch einmal als Sieger auf dem Treppchen stehen", motiviert Arimond seine Mitstreiter und sich selbst.

Der Ski Klub Prüm setzt jetzt auf die Stadt Prüm und auf Spenden. Deshalb wollen Arimond & Co auch die heimische Wirtschaft und die Gastronomie mit ins Boot nehmen. "Es wäre schön, wenn die Stadt und einige Unternehmen einen Beitrag leisten könnten."

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