Im Zeichen der Kreuze

ORSFELD. (rh) Es musste etwas geschehen: Die sieben Wegekreuze auf der Gemarkung Orsfeld verfielen immer mehr. Die Frauengemeinschaft und tatkräftige Männer erkannten die Notwendigkeit und packten an. Heute sind alle Kreuze restauriert.

Die sieben Wegekreuze in und um die kleine Eifelgemeinde Orsfeld haben für die Menschen hier eine wichtige Bedeutung. Sie sind alt, haben alle einen Namen und eine Geschichte. Vor allem aber sind sie Anlaufstelle für die Gläubigen, die in Bittprozessionen die Zeichen des Glaubens aufsuchen. Immer dann, wenn in besonderer Weise der Beistand Gottes gesucht wird, sind die Wegekreuze Anlaufstelle. Im Laufe der Jahre waren die Kreuze durch Witterung und Wildwuchs der Natur angegriffen. Das Umfeld war wenig einladend. "So konnte es nicht bleiben!"

"Da musste etwas passieren. Das konnte so nicht bleiben", sagt Ulla Schottler. Sie ist die Vorsitzende der Frauengemeinschaft Orsfeld. Und die knapp 20 Frauen ihres Vereins sahen das genauso. Sie organisierten einen Bildernachmittag, bei dem Thea Thömmes Fotoaufnahmen aus Orsfeld präsentierte und die Dorfgemeinschaft bei Kaffee und Kuchen über die gute alte Zeit plauderte. Der Erlös des Nachmittages war der finanzielle Grundstock für die Restaurierung der Kreuze. Spontan fanden sich Männer bereit, die notwendigen Arbeiten zu übernehmen. Allen voran Paul Schottler. Der baute einen Anhänger derart um, dass ein Stromaggregat, ein Hochdruckreiniger und ein Wasserbehälter darauf Platz fanden. Mit weiterem Gerät ausgestattet, hat er so die Vorarbeiten geleistet. Da wurden Hecken und Äste geschnitten, Sockel von Gras und Boden befreit, die Sandsteine mit dem Strahler gesäubert. Dann haben auch Peter Schwickerath, Peter Leinen, Günter Weber und Peter Begon mit Hand angelegt. Die Kreuze wurden standfest aufgerichtet und mit Pflastersteinen neu eingefasst. Dabei mussten viele der Sockel neu ausgerichtet werden. "Die meiste Arbeit hatten wir am ,Stumpisch Kreuz'. Das war ziemlich eingewachsen und in sehr schlechtem Zustand", erinnert sich Peter Schwickerath. Während der tagelangen Arbeit hat Ulla Schottler die Arbeiter mit Essen und Trinken versorgt. Zum Abschluss wurden die Helfer in der Sommerlaube der Schottlers bewirtet. Dabei hat sich Klaus Schorn bereit erklärt, für das "Stumpisch Kreuz" die Patenschaft zu übernehmen. Auch die übrigen Wegekreuze sollen in Schuss gehalten werden. "Jedenfalls sind die Kreuze jetzt noch einmal mehr sehenswert und werden ihrer Bestimmung gerecht", sagte Maria Mues von der Frauengemeinschaft. Wenn Ende April die Markusprozession als Bittprozession zu den sieben Wegekreuzen in Orsfeld führt, dann können alle das Ergebnis der lobenswerten Arbeit sehen.

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