Im "fliegendem Museum" zurück in die Eifel

BITBURG/MÖNCHENGLADBACH. (iz) "Tante Ju" zu Besuch in Bitburg: Aus Mönchengladbach wurde das fliegende Museum zum Flugplatzfest überführt.

Ein sonniger Tag bricht an. Die Schausteller und Verantwortlichen des ersten Bitburger Flugplatzfestes sind noch schwer im Stress, mit wichtigen Aufgaben und Aufbauten beschäftigt. Vor dem Tower haben sich 17 Bitburger eingefunden, deren Gedanken auch bei dem Fest sind, aber nicht bei den Aufbauarbeiten. Ziel der kleine Gruppe ist Mönchengladbach. Doch was hat Mönchengladbach mit Bitburg zu tun? "Tante Ju" kommt zu Besuch in die Bierstadt, und die kleine Delegation will sie in die Eifel begleiten. Mit einer Höhe von 6,10 Metern, einer Länge von 18,90 Metern, einer 29,95 Metern Spannweite und knappen 10,5 Tonnen hofft sie auf stete Bewunderung beim Flugplatzfest, doch erst einmal muss dieser Dinosaurier der Lüfte nach Bitburg kommen. Warten, bis es los geht

Nach zwei Stunden Busfahrt trifft die Gruppe auf dem Flughafen in Mönchengladbach ein. "Ich werde sie aufrufen, wenn es los geht", sagt die Stewardess am Schalter, nachdem jeder seinen Flugschein in Empfang genommen hat. Auf dem großen Bildschirm steht schon der Flug nach Bitburg. Schnell wird noch ein Stück Kuchen, ein kleines Sandwich im Restaurant gegessen. Und schon schallt durch den Lautsprecher der Aufruf zum Sammeln: "Die Fluggäste des Ju-Fluges nach Bitburg finden sich bitte in der Wartehalle ein." Zuvor werden die Gäste aber noch ordentlich vom Sicherheitspersonal gefilzt. Drei Taschenmesser werden sichergestellt, doch für Terroristen hält man die Gäste nicht. Dann geht es Richtung Rollfeld, und da steht sie, die Ju-52, in ihrer ganzen Schönheit. Schnell, bevor der Tower sich womöglich noch aufregt, wird der markierte Weg verlassen und unzählige Erinnerungsfotos werden geschossen. Denn "so oft kommen wir wohl nicht mehr in die Genuss", sind sich die Fluggäste aus Bitburg einig. Das Tolle an der Ju ist: Jeder bekommt einen Fensterplatz. Um 15.10 ist es soweit: Die Kapitäne Peter Baumgartner und Peter Rychener, beide aus der Schweiz, werfen die Motoren an. Ein ungemein lauter, aber interessanter Lärm. "Das ist Geschichte", sagt einer der Fluggäste. Und schon rollt die Ju auf die Startbahn. Um 15.18 Uhr haben es die 650 PS der Vier-Takt-Sternmotoren das "fliegende Museum" in die Luft gebracht. Mit 110 Stundenkilometern hebt die Ju ab. Nach 40 Minuten Landung in Bitburg

Schnell ist die Reisehöhe von knapp 600 Metern erreicht, mit angenehmen 200 Stundenkilometern geht es in Richtung Bitburg. Vorbei an dem Braunkohleabbauzentren bei Aachen, den Stauwerken, kleinen Häuschen und aus der Luft ebenso winzig erscheinenden Autos. Und jedes Luftloch ist spürbar. Nach knapp 40 Minuten kommt dann die Aufforderung der Kapitäne, die Gurte wieder anzulegen. Die Landevorbereitungen beginnen. Hunderte Zuschauer winken der Ju mitsamt ihren Passagieren zu, ehe sie nach genau 55 Minuten ihre Endposition neben dem Rollfeld eingenommen hat und die Gäste aussteigen können. "Es war ein wirklich tolles Erlebnis", sagt Klaus Proost, der zusammen mit seiner Frau an dem Flug teilnahm.

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