Immer nur das Machbare

WAXWEILER. Nach neunmonatiger Sanierung ist am Dienstag das Schwimmbad Waxweiler seiner Bestimmung übergeben worden. 1,6 Millionen Euro haben das Land Rheinland-Pfalz und die Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld investiert.

 Schwimmbad-Tester: Bürgermeister Patrick Schnieder (rechts) und Landtagsabgeordneter Michael Billen waren am Dienstag die Ersten, die das neue Waxweiler Freibad genossen.Foto: Manfred Reuter

Schwimmbad-Tester: Bürgermeister Patrick Schnieder (rechts) und Landtagsabgeordneter Michael Billen waren am Dienstag die Ersten, die das neue Waxweiler Freibad genossen.Foto: Manfred Reuter

Seit 1987 plant die VG Arzfeld an einem neuen Schwimmbad in der Gemeinde Waxweiler. Nachdem im vergangenen Jahr das Vorhaben in abgespeckter Version und mit entsprechend niedrigem Etat die Genehmigungsinstanzen passierte, dauerte die Fertigstellung nur noch neun Monate.Der Clou: Das benachbarte, marode Hallenbad wurde kurzerhand platt gemacht, in einem Gebäudeteil lediglich eine behindertengerechte Toilette und ein Geräteraum installiert. Auf dem Dach befinden sich jetzt Solar-Absorber. Statt der ursprünglich ins Auge gefassten großen Lösung haben sich die Planer auf eine gründliche Sanierung des Freibads konzentriert, deren Umsetzung bei der Einweihung am Dienstag von allen Festrednern gelobt wurde."Was manche nicht zu hoffen wagten, ist heute Realität", sagte ein sichtlich stolzer VG-Chef Patrick Schnieder. Der Bürgermeister sprach von einem "hervorragenden Ergebnis" mit erheblicher Bedeutung für die gesamte VG Arzfeld. Mit Blick auf die knappen Finanzen betonte er: "Das ist eine vernünftige und realistische Lösung, die wir auch verkraften können."Das Geld ist gut angelegt

Das sah Innen-Staatssekretär Karl Peter Bruch ebenso. "Die großen Bäder können wir uns nur noch punktuell leisten", meinte der Politiker und sprach mit Blick auf das Waxweiler Bad von Geld, das gut angelegt sei.So richtig ins Schwärmen geriet der erste Kreisbeigeordnete Hans Tölkes, der Waxweiler als das "Klein-Venedig des Nordens" bezeichnete. Er wie der Landtagsabgeordnete Michael Billen hoben die hohe Bedeutung für Jugend, Schulsport und Tourismus hervor.Nach der Einsegnung von Pastor Bernhard Schork aus Bettingen, der aus gegebenem Anlass kein Wasser zum Segnen dabei hatte, stellte Planerin Heide Bock die neue Anlage vor. Dabei hob sie unter anderem die Umwelt schonende und Kosten sparende Energieversorgung sowie die glänzenden hygienischen Voraussetzungen hervor.Ortsbürgermeister Klaus Juchmes nannte die Sanierung eine "Dialog orientierte Maßnahme", dankte besonders dem Land für das unkomplizierte Entgegenkommen und resümierte: "Es ist gelungen, Wünschenswertes und Machbares zu unterscheiden."Unumstrittener Höhepunkt der Schwimmbad-Einweihung waren die sportlichen Glanzleistungen zweier Festgäste: Während Bürgermeister Patrick Schnieder einen gewagten Kopfsprung vom Drei-Meter-Brett präsentierte, stürzte sich Michael Billen (bekleidet und stellvertretend für seine Kolleginnen Monika Fink und Mathilde Weinandy, die sich bedeckt hielten) vom Einer in die Fluten."Wenn man angezogen springt, dann hält das Bad mindestens 30 Jahre", prognostizierte Billen. Man darf also gespannt sein.

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