In Irrel fängt der Wahlkampf an

Noch mehr als ein Jahr ist es hin, bis Hans-Michael Bröhl seinen letzten Tag als Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Irrel begehen wird. Doch schon am 7. Juni wird sein Nachfolger gewählt. Die CDU hat gleich zwei Bewerber, die gerne Bröhls Erbe antreten würden.

Irrel. Der 31. Dezember 2009 ist noch lange hin, könnte man meinen. Dies ist der Tag, an dem die Wahlzeit des Irreler Verbandsgemeinde-Bürgermeisters Hans-Michael Bröhl nach fast 27 Jahren im Amt zu Ende gehen wird. Dann wird er kurz vor seinem 66. Lebensjahr stehen und dem Gesetz nach nicht mehr wählbar sein. Doch selbst wenn er dürfte… "Es ist an der Zeit, dass neue Personen, Ideen und Verfahren zum Zuge kommen", sagt Bröhl.

Doch schon etwa ein halbes Jahr zuvor, am 7. Juni, wird der neue Bürgermeister gewählt, und die potenziellen Bewerber stehen bereits in den Startlöchern. Die CDU hat gleich zwei Männer, die gerne Bröhls Nachfolge antreten würden. Am 14. November wird der CDU-Gemeindeverband Irrel entscheiden, wen er ins Rennen schickt. Zur Wahl stehen Carl Diederich und Moritz Petry:

Carl Diederich dürfte vielen in der Region bereits bekannt sein. Der 47-Jährige ist seit 2005 Leiter der Arge Bitburg-Prüm und hatte auch zuvor an verschiedenen Stellen Gelegenheit, Verwaltungserfahrung zu sammeln: Lange war er in der Umweltabteilung des Kreises für Abfallwirtschaft zuständig, war Referent für Wasserwirtschaft und Emissionsschutz und Geschäftsführer des Gaytalparks. Als der Naturpark Südeifel 2002 in die Krise geriet, wurde Diederich zum Geschäftsführer ernannt. In dieser "sehr intensiven Zeit" seien viele Kontakte nach Irrel entstanden und er habe viele gute Erfahrungen mit den Menschen dort gesammelt.

Warum er Bürgermeister werden will? "Ich will gestalten", sagt Diederich. Er wolle als Bürgermeister kein Verwalter sein. Das habe er fast 30 Jahre lang gemacht. Ein fertiges Programm habe er nicht und auch nicht die Absicht, der VG eine Glocke überzustülpen. "Ich will wissen, was den Leuten unter den Nägeln brennt", sagt er. Für wichtig hält der dreifache Familienvater die Grundaufgaben der VG: Schulen, Feuerwehr und Wasserwirtschaft, aber auch grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie die Themen Tourismus, Wirtschaftsförderung oder Landwirtschaft.

Auch wenn Alter, Vita und ihre Erfahrungen die beiden Bewerber deutlich voneinander unterscheiden - in einem scheinen sie sich fast wortwörtlich einig zu sein. "Ich will gestalten, nicht verwalten", sagt auch Moritz Petry.

Der 33-Jährige gebürtige Mainzer bezeichnet sich selbst als "Mann der Wirtschaft". Er arbeitet in Frankfurt bei einer internationalen Personalberatung, für die er Fach- und Führungskräfte im Bereich Finanzen vermittelt. Zuvor hat er in Mainz und Trier Politikwissenschaft, öffentliches Recht und Betriebswirtschaftslehre studiert. Verwaltungserfahrung bringt er keine mit. Doch darin sieht er keinen Nachteil.

"Ich möchte einen frischen Wind in die Verwaltung bringen", sagt er - von Vorteil sei ihm dabei seine Jugendlichkeit und sein anderer Blickwinkel. Auf die Idee, Bürgermeister der VG Irrel werden zu wollen, kam er, weil er "nach Holsthum geheiratet" und vier Jahre dort gelebt hat - und weil er sein Hobby zum Beruf machen möchte: Bereits seit 15 Jahren ist Petry als Mitglied der CDU politisch aktiv, in seiner alten Heimat auch als Stadt- und Verbandsgemeinderats-Mitglied. Themen, auf die er als Bürgermeister Schwerpunkte legen würde, sind Schule, Wirtschaftsförderung und - nicht nur, weil sein Schwiegervater Hopfenbauer ist - auch Landwirtschaft.

Auch die SPD plant laut Fraktionsvorsitzendem Horst Zwank, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Um wen es sich handelt, will er aber noch nicht bekanntgeben.

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