In Uess schlägt das Herz links

KELBERG. Kelberger Land ist CDU-Land: Die Christdemokraten sind weiter mit Abstand die stärkste politische Kraft in der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg.

Sie müssen aber einen deutlichen Rückgang bei den Zweitstimmen verdauen. Klarer Sieger in der Verbandsgemeinde ist die FDP mit bemerkenswert guten Resultaten. Die SPD legt in Uersfeld zu.Darauf können sich Peter Rauen und seine Partei verlassen: Das Kelberger Land ist weiter CDU-Land. Während die den Christdemokraten in der Vergangenheit so lieb gewonnenen "50 plus x"-Ergebnisse immer weniger werden, steht die VG Kelberg bei den Erststimmen wie der Fels in der Brandung und trotzt dem Trend. Zwar sind es nicht mehr mehr als 60 Prozent wie 2002, aber Rauen kommt immer noch auf 57,4 Prozent und hat damit fast 30 Prozentpunkte Vorsprung auf die SPD-Kandidatin Elke Leonhard.
Christdemokratische Hochburg ist die 100-Einwohner-Gemeinde Kirsbach, wo 91,8 Prozent der Erststimmen auf den CDU-Bundestagsabgeordneten entfielen. Das beste Ergebnis für Leonhard, die den Sprung in den Bundestag nicht geschafft hat, haben ihr die Gelenberger beschert, wo sie auf 42,9 Prozent und damit in "Sichtweite" des CDU-Konkurrenten (48,2) kommt.

SPD legt in Uersfeld zu

Bei den Zweitstimmen sieht die Welt in der VG Kelberg anders aus. Zwar bleibt die CDU bei weitem stärkste Kraft, aber ein Verlust von sechs Prozentpunkte wird die Christdemokraten vor Ort schon schmerzen. Wie bei den Erst- liefern die Kirsbacher auch bei den Zweitstimmen mit 85,2 Prozent das beste CDU-Ergebnis. Kontrast dazu: Besonders dramatisch ist der Verlust für die CDU in Uersfeld, wo sie von 57,7 Prozent vor drei Jahren auf nun nur noch 42,8 Prozent rutscht. In Brücktal stimmten 2002 noch 75 Prozent der Wähler für die CDU, am Sonntag aber nur noch 57,7 Prozent.
Die SPD hat weiter verloren, bleibt zweitstärkste Partei, allerdings auf einem bescheidenden Niveau von etwas mehr als 20 Prozent. Hochburg der Sozialdemokraten ist Uersfeld, Heimatort des Ortsvereinsvorsitzenden Wilfried Jax, wo die SPD zulegt und ihr bestes Ergebnis in der VG Kelberg holt: Sie steigert sich von 32,9 (2002) auf 35 Prozent.
Die FDP liegt voll im Trend: 4,1 Prozentpunkte mehr als 2002 auf nun 12,7 Prozent, und das in einer VG, wo die Liberalen bislang selten ein Bein auf den Boden gebracht haben. In Brücktal hat die FDP mit bemerkenswerten 25 Prozent sogar locker die SPD (15,9 Prozent) abgehängt. Bemerkenswert ist das Ergebnis der FDP auch mit Blick auf das Resultat von 2002, als die Partei auf nur 6,3 Prozent kam. Die Grünen haben in der VG Kelberg einige "Nullnummern" zu verzeichnen, kommen aber in zwei Orten auf ein zweistelliges Ergebnis: in Gunderath (10 Prozent) und Sassen (10,2 Prozent).
Die Linkspartei kann sich über teils respektable Ergebnisse (mehr als zehn Prozent in Lirstal und Hörschhausen) freuen, vor allem aber über das Resultat in Uess, das den Rekordwert für den gesamten Kreis Daun liefert: 25,7 Prozent der Wähler stimmen dort für das Bündnis aus WASG und PDS. Es liegt damit vor der SPD.

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