Informationen aus erster Hand

ARZFELD/LAMBERTSBERG. (ref) Mit der Aktion "Modernes Leben in alten Gebäuden" hat der Arbeitskreis Dorferneuerung in der Verbandsgemeinde Arzfeld neues Terrain betreten. Erstmals öffneten nun zwölf Besitzer die Pforten ihrer Häuser.

Einen anstrengenden Sonntag hat der Arbeitskreis Dorferneuerung den Arzfelder Altbausanierern mit seinem Tag der offenen Tür beschert. Nicht nur aus der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld waren die Besucher angereist, sondern auch aus den umliegenden Landkreisen. "Das war wohl anstrengend, aber wir haben das gerne getan", sagt Helge Wiertelarz. Auch Dunja Kleis aus Olmscheid fand die Aktion gut. "Am Anfang waren wir skeptisch, den Sonntag zu opfern. Aber es hat Spaß gemacht. Die Leute waren dankbar über die Informationen aus erster Hand. Es wäre doch schade, wenn alte Häuser verfallen", unterstreicht sie die positive Idee der Aktion. Immerhin stehen rund 70 Wohnhäuser in der VG Arzfeld leer. "Ziel war es, viele gute Beispiele zu zeigen, Vorurteile abzubauen und einen Anreiz zu schaffen" fasst Michael Kockelmann, Dorferneuerungsbeauftragter der VG die Ziele zusammen. Den Anstoß für die Aktion hatte Arbeitskreissprecherin Sabine Strunk gegeben. Ganz pragmatisch setzte sie auf Informationen aus erster Hand, und der Erfolg gab ihr recht: Eine überwältigende Resonanz verzeichneten die Hausbesitzer in den Orten.Viele Besucher stecken mitten im Umbau

Das tat auch Georg Thommes in Daleiden: "Um die 100 Besucher haben wir registriert", berichtet der Architekt, der mit seiner Familie vor drei Jahren ein 125 Jahre altes Wohnhaus im Dominiksweg gekauft hat. "Alte Häuser haben einen eigenen Charme. Den kann kein neues Haus bieten", schwärmten Horst Kesper und Birgit Wiebe, als sie sich bei Familie Oest in Lambertsberg Tipps holten. Wie kann man das alte Gemäuer preisgünstig heizen, wo findet man in der Eifel gute Handwerker, und wie kommt man an Fördermittel? Das waren einige der Themen, die interessierten. "Die meisten Interessenten stecken mitten im Umbau und suchen ganz spezifische Problemlösungen", berichtet Maria Oest-Bartholomé. Ihre Besucher staunten vor allem über die lange Tischreihe in der gemütlichen Wohnküche. 1980 zog es die heute 15-köpfige Familie aus Viersen in die Eifel. Zunächst nutzten sie das Haus nur am Wochenende. 1996 erweiterten sie das Haus, indem sie Stall und Scheune umbauten. In diesem Jahr stand das Wohnen im Mittelpunkt des Aktionstages. Nach seinem Erfolg denkt die Verbandsgemeinde über eine Neuauflage nach: "Dann wird vielleicht der Schwerpunkt auf die gewerbliche Nutzung alter Häuser gelegt", wagt Michael Kockelmann einen weiteren Vorstoß.

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