Inspiration für den Fernen Osten

BITBURG/RÖHL. (rh) Kultur-Austausch der besonderen Art: Drei japanische Architekten besichtigten restaurierte Häuser wie den Winkelhof in Dockendorf oder das Haus Pickan in Röhl, um sich für die Denkmalpflege im eigenen Land inspirieren zu lassen. Sie zeigten sich beeindruckt von der Arbeit ihrer deutschen Kollegen.

Seit 1996 finden regelmäßig Austauschbesuche zwischen deutschen und japanischen Denkmalpflegern statt. Schreinermeister Christoph Henrichsen, der Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Baugeschichte und Japanisch studiert hat, hat diese Austausche von Beginn an begleitet. Tsutomu Kimura, Yasuo Nakauchi und Hidetoshi Saito, anerkannte Fachleute und Architekten, die in Japan nicht nur herausragende Objekte restauriert haben, sondern auch in Forschung und Lehre tätig sind, besuchten nun die Eifel. "Christoph Henrichsen hat meine Broschüre ,Neue Nutzung in alten Gebäuden' ins Japanische übersetzt. Daher kannten die Herren die gelungenen Umnutzungsobjekte hier bei uns", erklärt Marie-Luise Niewodniczanska. Sie hatte die Besichtigungstour organisiert. Nachdem die deutsch-japanische Gruppe den historischen Kirchhof und die romanisch-gotische Kirche in Meckel besichtigt hatten, sahen sie sich die Kapelle von Maria Naumann auf dem Wolsfelderberg an. Das ehemalige Tagelöhnerhaus wurde mit einfachsten Mitteln zu einem kleinen religiöser Mittelpunkt des Weilers umgewandelt. Sehr beeindruckt waren die Gäste auch von der Winkelhofanlage Theo Jakobi in Dockendorf. Die Umnutzung der ehemaligen Ökonomiegebäude von 1960 zu einem Lager der Raiffeisenkasse und 1998 zu einer Wohnung mit separatem Eingang und einem großen Atelier stießen bei den Japanern auf großes Interesse. Als letztes Objekt wurde das Haus Pickan, das aus dem Jahr 1750 stammt und fast unverändert blieb, besichtigt. "Wir sind sehr beeindruckt von der Art und Weise, wie die Gebäude gerettet wurden und heute neu genutzt werden können. Das dabei die besondere Atmosphäre der alten Gebäude erhalten geblieben ist, imponiert uns im Besonderen", übersetzte Henrichsen die Eindrücke der Japaner.

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