Jede Menge Müsli mit Kerner

BITBURG. Ganz Deutschland kennt sie nun: Friedrich und Hanns-Martin Hiller von Gaertringen waren mit ihrer neuesten Erfindung, einer Müslimaschine, zu Gast in der Talkshow von Johannes B. Kerner.

So schnell macht ihnen keiner was vor in Sachen Computer, Technik, oder Elektrik. Das muss auch Johannes B. Kerner erkennen, als die beiden Brüder Friedrich und Hanns-Martin von Hilleringen aus Bitburg in seiner Show zu Gast sind. "In deiner Antwort waren mindestens vier Dinge, die ich nicht verstanden habe", sagt Kerner und verfolgt vergnügt die Ausführungen der beiden Forscher, während sie ihre neueste Erfindung, den "Prototyp" der Müslimaschine, in Technik und Funktion erklären. Mit Hilfe der Fischer Technik haben die beiden elf- und zwölf-jährigen Schüler in zweijähriger Arbeit die Müslimaschine gebaut, um damit bei "Jugend forscht" teilzunehmen und prompt im Regionalwettbewerb in Bitburg den ersten Preis zu gewinnen. Damit haben sie sich die Teilnahme am Landeswettbewerb am 27. und 28. April in Ingelheim gesichert. Eine Lego-Kakaomaschine war der Auslöser

Die Idee dazu hatte Friedrich, Schüler in der siebten Klasse des St. Willibrord Gymnasiums, der zwei Jahre zuvor bereits den ersten Preis bei "Jugend forscht" erhielt und beim Landeswettbewerb dabei sein konnte. "Dort habe ich gesehen, dass jemand aus Lego eine Kakaomaschine gebaut hatte, und nach einiger Überlegung kamen wir dann auf die Müslimaschine". Zuvor aber machten sie eine Umfrage in der Schule, ob überhaupt Müsli angesagt sei. "91,42 Prozent der befragten Schüler essen gerne Cornflakes mit kalter Milch, und so stand fest, dass wir die Maschine bauen", sagt Friedrich. Das Computerprogramm dazu hat Hanns-Martin, Schüler der fünften Klasse in der Otto-Hahn Realschule, selbst geschrieben. Unterstützt wurden die beiden von Physik- und Mathematiklehrer Manfred Marxen, der allerdings laut eigener Auskunft "sehr wenig zu tun" hatte. "Wenn ich einen Ratschlag geben wollte, hatten die beiden schon eine Lösung gefunden." Nach dem Einwurf von einem Euro kann man zwischen drei Arten von Müsli wählen, ein Teller bewegt sich unter den entsprechenden Behälter, wird über ein Fließband weitergeführt bis zur Milchausgabe - fertig ist das Müsli. Im Internet war das ZDF auf die beiden aufmerksam geworden und hatte sie gemeinsam mit dem Schirmherr von "Jugend forscht", Ministerpräsident Kurt Beck, in Kerners Talkshow eingeladen. Die Familie schickte zunächst die schriftliche Ausarbeitung und ein von Lehrer Marxen gedrehtes Video ans ZDF. Die Sorge der ZDF-Redakteure war, "ob die Kinder auch reden würden", erzählt die Mutter Annette Hiller von Gaertringen. Dass diese Sorge unbegründet war, zeigte sich spätestens in der Sendung. Die Kinder standen Kerners Fragen bravourös Rede und Antwort. Die Müsli-Maschine war tags zuvor mit einem LKW nach Hamburg transportiert worden. "Wir hatten zu wenig Zeit, die Maschine zu testen", sagt Friedrich, "außerdem hatten wir Angst, dass die Elektronik versagt, durch die vielen technischen Felder im Studio." Aber alles lief nach Wunsch. Nur einmal half Friedrich mit dem Finger einem Teller, der sich nicht recht bewegen wollte, nach. Auch der Landesvater ist beeindruckt

Das technische Know-How und Interesse wurde den Brüdern vom Großvater aus Langsur mitgegeben. "Mit ihm haben wir immer eine Eisenbahn mit dazugehöriger Landschaft aufgebaut", erzählen die Jungen. Dass die beiden "irgendetwas im technischen oder elektronischen Bereich" als Berufswunsch angeben, ist ganz klar. Mit ihrer Erfindung haben sie nicht nur die Jury beim Regionalentscheid beeindruckt, sondern auch Landesvater Kurt Beck, der sie in die Staatskanzlei nach Mainz einlud. "Bestimmt ist die Sicherheitstechnik dort sehr interessant", freuen sich Friedrich und Hanns-Martin Hiller von Gaertringen .

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