"Jeder kämpfte gegen jeden"

TRIER. (sey) Mit der Vernehmung von Zeugen ist vor dem Landgericht der Totschlagsprozess gegen drei Männer aus Bitburg fortgesetzt worden. Hintergrund ist ein zwei Jahre zurückliegender blutiger Streit zwischen einer deutschen und einer türkischen Gruppe.

Wer hat wen provoziert, wer wen angegriffen, wer hat zugestochen und wer sich wie verteidigt? Es ist für die Erste Große Jugendkammer nicht einfach herauszufinden, was sich an jenem Juni-Abend 2004 in der Bitburger Echternacher Straße ereignet hat. Am Ende des Streits zweier rivalisierender Gruppierungen gab es jedenfalls fast einen Toten: Ein 28-jähriger Türke, dem ein Messer in den Bauch gerammt wurde, kam nur dank einer Notoperation mit dem Leben davon. Nach den Angaben des Opfers hat ein 48-jähriger Bitburger damals zugestochen, was der Angeklagte vehement bestreitet. Auch seine beiden mitangeklagten Söhne konnten bis dato wenig Erhellendes beitragen. "Jeder hat gegen jeden gekämpft", meinte gestern ein Zeuge, der zumindest einen Teil des Streits mitbekommen hatte. Um ein Haar hätte es den gebürtigen Marokkaner noch selbst erwischt. Weil einer aus der deutschen Gruppe ihn versehentlich für einen Türken gehalten habe, soll der ihm gedroht haben: "Ich verpasse dir 'ne Operation." Der Prozess wird am Dienstag in drei Wochen fortgesetzt. Wahrscheinlich fällt an diesem Tag auch ein Urteil.

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