Mit 64 Jahren, da fängt das Leben an, denn nun will sie reisen. Christel Preker ist noch bis Freitag Schulleiterin in Orenhofen. Dann geht es in den Ruhestand, jedenfalls was die Schule betrifft. In Bremen im Kreis Soest in Westfalen wurde sie geboren und besuchte auch dort die Schule und das Gymnasium, das sie mit der mittleren Reife verließ. "Ich wollte Landwirtschaftslehrerin werden", sagt Preker, was nicht verwunderlich ist, da sie aus einer Familie stammt, in der vor allem Gemüse angebaut wurde. Also startete sie eine Ausbildung in ländlicher Hauswirtschaftslehre und brachte es nach zwei Jahren zusätzlicher Fachschule zur ländlichen Hauswirtschaftsmeisterin. Gleichzeitig erlangte sie damit die Hochschulreife. Der Landwirtschaft entsagte sie fortan, blieb aber der pädagogischen Richtung weiterhin gesonnen, studierte von 1962 bis 1964 an der pädagogischen Hochschule in Trier und wurde Lehrerin. Ihre erste Stelle trat Preker in Hüttingen/Kyll an, fünf Monate später unterrichtete sie an der Speicherer Volksschule und blieb zehn Jahre dort. "Hier habe ich den Wandel zur Mittelpunktschule und später auch die Trennung Hauptschule-Realschule mitgemacht", erzählt die Pädagogin. Als Fachkonferenzleiterin in Englisch war sie maßgeblich am Aufbau der Realschule beteiligt. Doch damit nicht genug, Christel Prekers Engagement wurde gewürdigt und ihr 1975 die Stelle der Schulleiterin in Orenhofen übertragen. 30 Jahre lang leitete sie die Geschicke der Astrid-Lindgren- Grundschule, die sie nun "mit einem weinenden und einem lachenden Auge" verlässt. Während ihrer mehr als 40-jährigen Dienstzeit war die Elternmitarbeit und die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten für sie immer sehr wichtig. Pädagogin zu sein heißt "man muss sich auf Kinder einstellen und mit Kindern umgehen wollen", betont die quirlige Junggesellin. Krimis lesen und Theater spielen

Ablenkung vom Bewusstsein des Rentnerdaseins will Preker durch Reisen erhalten, "das will ich verstärkt machen, und zwar zunächst einmal Deutschland erkunden". Im Jemen, in Aserbaidschan, China, Jordanien, Amerika und Irland ist sie schon gewesen und auch die nordischen Länder haben es ihr angetan. Beschäftigung findet sie auch beim Lesen, und zwar sind Krimis ihre liebste Lektüre. Daneben wird das Theaterspielen im Speicherer Verein intensiviert, Zeit hat sie ja und nichts dagegen, dort auch den Vorsitz zu übernehmen. Ihren Job als Schulleiterin übernimmt ab 1. August Renate Schäfer, die zurzeit an der Hauptschule in Speicher unter anderem Mathematik unterrichtet.