"Jetzt genieße ich wieder meinen Garten"

Nach nur sechs Monaten Bauzeit steht Bitburgs erster Lärmschutzwall, der die Anwohner der viel befahrenen B 51 vor dem Verkehrslärm der täglich rund 25 000 Fahrzeuge schützt. Für den Lärmschutz haben die Anwohner ihr Land bereitgestellt und sind nun zum Großteil mit dem 250 000-Euro-Projekt zufrieden. Die B 51-Innenstadt-Abfahrt "Neuerburger Straße" ist wieder offen.

Bitburg. "Ideal, super, spitze!": Guido Walscheid ist begeistert vom Lärmschutzwall an der B 51. "Es gibt nichts Besseres", sagt der Anwohner, dessen Garten - wie die Gärten aller Häuser der Bitburger Lessingstraße - an die viel befahrene Bundesstraße grenzt. Nach sechs Monaten Bauzeit ist Bitburgs erster Lärmschutzwall fast fertig. Es fehlt nur noch die Bepflanzung. Doch die B 51-Anwohner merken bereits jetzt, wie der Wall für mehr Ruhe sorgt. 600 Meter lang, fünf Meter hoch ist der Wall, für den rund 25 000 Kubikmeter Erde aufgeschüttet worden sind. Diese Erdmassen machten das langersehnte Projekt (siehe Extra) erst möglich. Denn Erde ist teuer, und die für den Bitburger Lärmschutzwall benötigte fiel bei den Bauarbeiten für die Ortsumgehung Wolsfeld an (der TV berichtete mehrfach). So konnte der Landesbetrieb Mobilität Gerolstein (LBM) das Lärmschutz-Projekt für rund 250 000 Euro kostengünstig umsetzen. Hinzu kam: Die Anwohner der Lessing- sowie der angrenzenden Mozartstraße haben zusammen rund 3500 Quadratmeter ihrer Grundstücke kostenlos zur Verfügung gestellt. Nun fehlt nur noch die Begrünung des Walls. Geplant ist, bis Mitte August etwa 23 000 Bäume und Sträucher auf den Wall zu pflanzen. Kosten: rund 100 000 Euro. Vorerst wird sich eine Gärtnerei um das Wohlergehen der Pflanzen kümmern, bis diese richtig angewachsen sind. In drei Jahren wird die Unterhaltung der begrünten Gartenseite des Walls den Anwohnern übertragen. Dass es durch die Bepflanzung sogar noch etwas ruhiger im Garten wird, hofft Anwohner Michael Hoor, der, anders als die meisten seiner Nachbarn, bislang von der Wirkung des Walls noch nicht begeistert ist. "Ich hätte mir schon mehr davon erwartet", sagt er. Seine Nachbarin Helga Lux ist hingegen sehr zufrieden: "Ich genieße jetzt wieder den Garten und kann die Fenster auflassen. Sogar die Luft ist sauberer. Ich bin dafür wirklich dankbar." EXTRA Erfolgreicher Einsatz: Schon 2004 forderten die Bitburger B 51-Anwohner einen Lärmschutzwall und gründeten dafür eine Bürgerinitiative, die von der Stadt unterstützt wurde. Doch einen Anspruch auf Lärmschutz hatten die Anwohner nicht, da die dafür erforderliche Dezibelgrenze unterschritten wurde. Die Wende kam mit der Ortsumgehung Wolsfeld. (rom)

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