Jetzt ist die Bevölkerung dran

Bitburg · Der Kreis startet Regionalkonferenzen zur Vorstellung seines Entwicklungskonzepts. Das vom Land unterstützte Projekt soll die Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum langfristig sichern.

Jetzt ist die Bevölkerung dran
Foto: Bernd Weissbrod (h_hochw )

Bitburg "Es ist an der Zeit, dass man die Bürger noch mal rannimmt", sagt Landrat Joachim Streit. Neben ihm sitzt Helmut Berscheid, Leiter der Abteilung Kreisentwicklung, und vor ihm auf dem Tisch liegt das Kreisentwicklungskonzept, das er heute Abend in Mettendorf vorstellen wird. Es ist die erste von insgesamt fünf Regionalkonferenzen, die in den kommenden Wochen in allen fünf Verbandsgemeinden des Kreisgebiets veranstaltet werden (siehe Extra). Und der Ablauf dieser Konferenzen ist immer ähnlich: Erst wird der Landrat das Konzept vorstellen, dann folgt der Austausch mit den Bürgern, gefolgt von einer kurzen Moderation und nach zwei bis drei Stunden schließlich der Abschluss.
Früher, so der Landrat, hätten die Parteien des Öfteren große Veranstaltungen mit inhaltlichen Diskussionen organisiert. Doch das gebe es heute kaum noch. Streit hofft deshalb auf einen entsprechenden Austausch bei den Regionalkonferenzen. Denn das Kreisentwicklungskonzept, mit dem die Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum gesichert und gegebenenfalls auch verbessert werden sollen (der TV berichtete), wird zwar vorgestellt, ist aber keineswegs fertig. Bislang wurden der Bestand erfasst und die Handlungsfelder definiert. Welche konkreten Maßnahmen sich daraus ergeben, das will der Kreis nun gemeinsam mit den Akteuren aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und Vereinen sowie allen Bürgern, die daran interessiert sind, herausfinden. "Wir wollen die Leute fragen, welche Maßnahmen ihnen wichtig sind", sagt Streit, "und möglicherweise ergeben sich daraus ja auch noch weitere Handlungsfelder."
Der Kreis wolle den Kommunen auf keinen Fall etwas überstülpen, betont der Behördenleiter. Im Gegenteil: "Wir erhoffen uns von den Regionalkonferenzen, die Sicht der Verbandsgemeinden, Gemeinden und Bürger zu erfahren." Wie zum Beispiel bei der ärztlichen Versorgung. Man müsse die Menschen fragen, wie viel Zeit sie für die Fahrt zum Arzt in Kauf zu nehmen bereit seien, so Streit. Und daraus ergebe sich dann die Frage, in welchem Umfang der zunehmende Hausärztemangel durch mobile Arztpraxen oder Medizinische Versorgungszentren kompensiert werden muss.
Ein anderes Beispiel, das der Landrat anführt, sind die Kreisstraßen. "Mit dem, was derzeit jährlich in die Kreisstraßen investiert wird, müsste eine Straße 70 Jahre lang halten", sagt Streit. Weil das aber nicht der Fall sei, müsse man sich überlegen, ob man entweder die jährlichen Investitionen in das Kreisstraßennetz deutlich erhöhe oder aber die Straßen klassifiziere und den Aufwand von Sanierung, Unterhaltung und Winterdienst von der Frequentierung der Straße abhängig mache.
"Die Bürger sollen sich an den Diskussionen beteiligen, entscheiden muss es aber letztlich die Politik", sagt Streit.
Letztere müsse auch eine Prioritätenliste erstellen, fügt der Landrat hinzu. "Wir haben ja nicht das Geld, um alles umzusetzen, sondern müssen strategisch vorgehen."
HEUTE IST AUFTAKT DER REGIONALKONFERENZEN


Extra

Jetzt ist die Bevölkerung dran
Foto: klaus kimmling (e_bit )
Jetzt ist die Bevölkerung dran
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Die Regionalkonferenz für die VG Südeifel ist heute, 18 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Mettendorf. Alle Konferenzen beginnen um 18 Uhr. Die Konferenz der VG Prüm ist am Mittwoch, 22. März, in der Prümer Karolingerhalle, die der VG Speicher am Montag, 27. März, im Rathaus Speicher und die der VG Arzfeld am Donnerstag, 30. März, im Gemeindehaus Arzfeld. Die Konferenz für die VG Bitburger Land findet am Mittwoch, 5. April, in der Gemeindehalle Badem statt. Teilnehmen kann jeder. Aus organisatorischen Gründen sollte die Anmeldung aber schnell erfolgen unter Telefon 06561/15-5197 und per E-Mail an www. kreisentwicklung@bitburg-pruem.de

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