Jetzt wollen die Mötscher es selber anpacken

Bitburg · In Mötsch sollen die Spielplätze attraktiver werden. Das hat der Ortsbeirat beschlossen. Da das dafür angesparte Budget derzeit wegen der Finanznot der Stadt Bitburg eingefroren ist, setzen die Mötscher nun auf die Hilfsbereitschaft und das Engagement der Bürger.

Bitburg. Es sieht mager aus, auf den Spielplätzen im Stadtteil Mötsch. Keine Spielgeräte, keine Kinder. Fünf Geräte mussten abgebaut werden, weil sie den geltenden Vorschriften nicht mehr entsprochen haben. Zurückgeblieben sind verwaiste Plätze, oder wie Ortsvorsteher Heiko Jakobs sagt: "Viel Raum für Kreativität."
Das angesparte Budget des Stadtteils - 20 000 Euro waren 2014 für neue Geräte eingeplant - liegt wegen der Finanznot der Stadt Bitburg auf Eis. Die Kommunalaufsicht hat die Stadtverwaltung aufgefordert, alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand zu stellen. Dazu gehört auch der Kauf neuer Spielgeräte (der TV berichtete). Deshalb haben Ortsvorsteher und Ortsbeirat aufgerufen, dass die Mötscher selbst Ideen entwickeln und zum Infoabend eingeladen. "Wir wollen zwei Spielplätze ausbauen", erklärt Jakobs das Ziel. Die Idee: Über Spenden und Eigenleistung soll Geld gesammelt werden. "Der Förderverein, der zur 1250-Jahrfeier in Mötsch gegründet wurde, hat seine Unterstützung bereits zugesagt", erklärt Jakobs und ergänzt: "Wir erstellen jetzt ein Konzept, dann folgt die konkrete Bedarfsplanung." Bis zum Herbst soll das Konzept stehen. Anschließend werden Spendenaktionen geplant. Neben finanzieller Unterstützung sind auch Freiwillige willkommen, die mit Hammer und Schubkarre mit anpacken. So ist auch angedacht, die Plätze mit neuen Sitzmöglichkeiten und Pflanzen attraktiver zu gestalten. "Ohne ehrenamtliches Engagement wird es nicht gehen", sagt Jakobs, der zudem hofft, dass die Stadt im Haushalt 2015 Geld für Spielgeräte in Mötsch einplant.
Zudem hat Mötsch auch die Spielgeräte in der leer stehenden Kaserne im Blick. Doch nach Auskunft der Verwaltung können diese Geräte nur auf die städtischen Spielplätze verteilt werden, wenn sie den deutschen Sicherheitsvorschriften entsprechen. Das soll nun geprüft werden. jör
Wer helfen will, melde sich per Mail bei Dietmar Tölkes:
d.toelkes@bitburg-moetsch.deMeinung

Vorbildlich!
Natürlich wäre es bequemer gewesen, wenn die Mötscher einfach ihr gespartes Budget in neue Spielgeräte hätten investieren können. Nun liegt das Geld wegen der prekären Finanzlage der Stadt auf Eis. Keine erfreuliche Nachricht. Doch statt lange zu lamentieren, werden die Mötscher selbst aktiv. Das ist vorbildlich. Nicht nur, weil dank Engagement und Eigeninitiative zwei schöne Spielplätze entstehen. Sondern auch, weil diese Aktion die Dorfgemeinschaft stärken wird und allen zeigt, was möglich ist, wenn mehrere Menschen bereit sind, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Eine Erfahrung, die in einer Zeit, wo jeder vor allem an sich selbst denkt, eine Bereicherung ist. d.schommer@volksfreund.deExtra

Mötsch ist nach Stahl mit 1065 Einwohnern der zweitgrößte Stadtteil von Bitburg und zählt 1035 Einwohner. Aktuell leben mit ihren Eltern rund 150 Kinder in Mötsch. Neben der Neugestaltung der Spielplätze soll auch für Jugendliche etwas getan werden. Eine erste Idee ist, Tischtennisplatten und einen Basketballkorb beim Sportplatz aufzubauen. jör

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort