"Jugi Bär" will noch mehr

PRÜM. Starke Zahlen, hohe Ziele: Das Kongresszentrum und Jugendgästehaus Prüm hat sein erstes volles Kalenderjahr seit der Eröffnung 2004 mit einem erfreulichen Ergebnis abgeschlossen.

Rund eine Million Euro Umsatz, 27 500 Übernachtungen, knapp 31 000 Besucher, wenn man Restaurant "Karlino", Tagungsteilnehmer und Veranstaltungsbesucher mitrechnet - kurz: Das Prümer Jugendgästehaus hat im ersten vollen Betriebsjahr die Erwartungen erfüllt. Da freut sich auch "Jugi Bär", das neue Maskottchen des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH). Für 2006 strebt Betriebsleiter Freddy Meixner noch höhere Ziele an: "Wir planen mit 31 500 Übernachtungen", sagt er angesichts der vorliegenden Buchungen. "Das ist eine stolze Steigerung. Wir sind aber guter Dinge, dass wir die Grenze knacken werden." Das würde den Prümern eine Auslastung von rund 70 Prozent bescheren. Ein weiterer Beleg dafür, dass Freddy und Gattin Angelina Meixner auf dem richtigen Weg sind: Viele Gäste kommen wieder. "Manche waren schon zum vierten oder fünften Mal da", sagt Meixner. "An Silvester 2006 sind wir bereits komplett ausgebucht, und für 2007 haben wir noch ganze fünf Zimmer frei." Da fällt auch einem der Väter der Herberge, Jacob Geditz, ein Stein vom Herzen: Stolze Zahlen seien das, "die wir nicht unbedingt im ersten vollen Jahr erwarten durften", sagt der DJH-Vorstandsvorsitzende in Rheinland-Pfalz und Saarland. Das Haus sei immerhin mit Risiko behaftet gewesen: Zwar betreibe man noch etliche andere große Jugendgästehäuser, aber keines mit Kongresshalle und Tagungszentrum zugleich. Da hilft es, dass die Meixners und ihre 13 festen und zehn Minijob-Mitarbeiter "bis in die Zehenspitzen" (Geditz) motiviert sind. Der Beweis: Beim DJH-internen Innovations-Wettbewerb belegten die Prümer aus dem Stand Rang fünf unter 42 Landesbetrieben, denn satte 51 hausintern eingereichte Ideen wurden umgesetzt. Zum Beispiel der Vorschlag, jeden Gast auf einer Tafel mit Namen willkommen zu heißen. "Das hat einen unheimlichen Erfolg gebracht", freut sich Meixner. Außerdem erhalte jeder abgereiste Hausgast kurz danach einen Dank-Brief. "Wir versuchen das immer sehr persönlich zu machen", sagt Meixner. "Da wird nicht nur einfach der Name eingesetzt." Die DJH-Vertreter rühmen aber auch die Zusammenarbeit mit Stadt, Verbandsgemeinde und allen anderen regionalen Institutionen. Ein Kompliment, das Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy lächelnd pariert: "Ich habe das Gefühl, dass ich hier fast zu Hause bin. Ich laufe hier beinah herum wie die Eigentümerin."Ein Haus nicht nur für Jugendliche

Die Bürgermeisterin lobt das lockere und einvernehmliche Miteinander, das offenbar auch die örtlichen "Kunden" so erleben: "Ich habe noch keine Klagen gehört. Man geht auf unsere Wünsche ein und lässt mit sich handeln." Das Jugendgästehaus sei längst Aushängeschild für Prüm.Geditz passt das alles bestens: "Es ist unser Bestreben, dass die Prümer dieses Haus als ihres ansehen." Harmonie in höchsten Tönen also. Gab es denn wirklich gar nichts zu meckern? Doch - ein bisschen: Der Ausbau der Kalvarienbergstraße im Sommer 2005 habe vor allem dem Restaurant ein deutliches Besucher-Minus gebracht, sagt Freddy Meixner. Und einen dringenden Wunsch hat er zum Schluss auch: "Dass endlich alle registrieren, dass man in einem Jugendgästehaus auch eine richtig gute Tagung machen kann."

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