Kühner Versuch verspricht Erfolg

Was 2003 mit dem Projekt "Regionen aktiv" begann, setzt das Modell "Zukunftsinitiative Eifel" nahtlos fort. Erklärtes Ziel: Den Grundstein legen für eine "ganzheitliche Vermarktung" der Eifel-Region.

Bitburg/Wittlich. Die Qualität und die Ausweitung von Produkten und Dienstleistungen steht auf der Agenda ganz oben. Dies zu betonen werden die Landräte der zehn dem Eifel-Projekt angeschlossenen Kreise in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nicht müde, wenn sie daran erinnern, in welcher Weise das Schiff in den vergangenen Jahren bereits Fahrt aufgenommen hat. Dass die Insel der Glückseligen indes noch nicht erreicht ist, wissen sie ebenso, schließlich betreten die Aktivisten aus Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Ahrweiler, Düren, Euskirchen, Mayen-Koblenz, Daun, Cochem-Zell, Trier-Saarburg und Aachen vielfach noch Neuland. Gleichwohl sind längst alle Hebel in Bewegung gesetzt worden, um die Handlungsfelder Tourismus und Kultur, Wald und Holz, Technologie und Innovation sowie Land- und Forstwirtschaft nachhaltig gemeinsam zu erschließen. Jedenfalls arbeiten die Protagonisten nach wie vor mit Hochdruck und sind sich nicht zu schade, die Bedeutung Eifeler Visionen immer wieder herauszustellen. Jürgen Pföhler, Landrat des Kreises Ahrweiler, sprach erst jüngst bei der Eifel-Konferenz auf dem Nürburgring von dem "kühnen Versuch, die komplette Region über Kreis-, Länder- und sogar Staatsgrenzen" zu einem einheitlichen Wirtschaftsverbund zusammenzuschließen. Schließlich haben die Nachbarn aus Belgien und Luxemburg auch be reits angedockt, um darüber n achzudenken, wie sie ihre Ressourcen einbringen können. Auch den Bitburg-Prümer Landrat Roger Graef, steht fest: Wenn das alles gelingt, dann wird man in Deutschland schon bald von einem Musterbeispiel sprechen.Das sieht auch der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering so. Bei der Konferenz auf dem Nürburgring zeigte er sich "ziemlich beeindruckt, was die Eifel bisher auf den Weg gebracht hat", betonte er, während er an Handfestem nicht nur das qualitative Forcieren des Tourismus zur Sprache brachte, sondern auch die Notwendigkeit des A-1-Weiterbaus. Voll des Lobes zeigt sich da auch Nordrhein-Westfalens Umweltminister Eckhard Uhlenberg. Für ihn sind die von den Eifel-Chefs abgesteckten Handlungsfelder Räume mit "starkem Entwicklungspotenzial". D en "Entwicklern" macht Uhlenberg deshalb Mu t, diesen Weg weiter zu beschreiten. Vo r dem Hintergrund der Unterstützung aus Mainz und Düsseldorf sowie aus Töpfen der Europäischen Union (EU) spielen die Kreise da doch gerne mit. Der Kreisausschuss Bernkastel-Wittlich hat am Montag erst der anteiligen Finanzierung der Regionalmarke Eifel (21 900 Euro) und den Projektkosten für die Zukunftsinitiative (12 600 Euro) zugestimmt. Meinung Neue Zeiten für das Eifel-"e" Die Unkenrufe zu Beginn der Regionalmarke Eifel waren unüberhörbar. Wie soll es gelingen, die in so viele Verwaltungseinheiten zersplitterte Eifel so zu einen, dass am Ende eine stimmige Vermarktung der Region herauskommt? Die Antwort haben die Macher der Regionalmarke gegeben. Sie sind nach den wohl unvermeidlichen Startschwierigkeiten in die Gänge gekommen. Was nicht bedeutet, dass alle Vorhaben umgesetzt werden konnten. Die Vermarktung der Eifel ist aber so weit fortgeschritten, dass andere Regionen dem Eifeler Vorbild nacheifern. Das ist ein Grund zur Freude. Das Ende des Programms "Regionen aktiv" ist auch eine Herausforderung. Denn nun müssen die Verfechter der Vermarktungsoffensive beweisen, dass sich das Eifel-"e" in einer neuen Phase bewährt. In einer Phase, in der die Finanzierung von den Voten der politisch Verantwortlichen in den Verwaltungseinheiten abhängig ist. h.jansen@volksfreund.de

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