Kärrnerarbeit der Aufklärer
Immer mal wieder bestätigen aktuelle Umfragen, was vermutlich jeder in seinem Umfeld mitbekommt: Bei Jugendlichen hat der Alkohol- und Nikotinkonsum in den vergangenen Jahren zugenommen. Immer früher geht der Griff zum süßen Biermixgetränk oder zur "cool" gestylten Alkopop-Flasche.
Und das, obwohl die besonders gesundheitsschädliche Wirkung bei Heranwachsenden allseits bekannt ist. Um dem Trend entgegenzuwirken, gibt es zwei klare Möglichkeiten: Das Angebot oder die Nachfrage reduzieren. Für die Behörden ist der Zugang Jugendlicher zum Alkohol in der Praxis kaum zu kontrollieren. Weil nicht hinter jeder Supermarkt- und Tankstellenkasse ein Zivilfahnder lauern kann, ergreifen die Jugendschützer die Flucht nach vorne und suchen das Gespräch mit Geschäftsinhabern und Verkäufern. Es bleibt nichts anderes übrig, als immer wieder auf die Altersgrenzen für Bier und Biermixgetränke (ab 16) sowie Schnaps und Alkopops (ab 18) hinzuweisen. Die Ergebnisse des jüngsten Tests in Bitburg sind leider wieder ernüchternd. Immerhin haben auch einige Verkäufer bewiesen, dass sie sich durchaus Gedanken machen und im Zweifelsfall auch mal Nein sagen. Bleibt die Nachfrageseite: Die Behandlung des Themas im Unterricht, rauschfreie Gemeinschaftserlebnisse und die Zuwendung der Eltern können helfen. Es geht weniger um den erhobenen Zeigefinger, sondern mehr um einen verantwortungsbewussten Umgang mit Konsummitteln, die in der Gesellschaft verankert sind. Die Erwachsenen wiederum können sich nicht herausreden, sondern werden von den Kindern zurecht an ihren eigenen Taten gemessen. m.hormes@volksfreund.de