Kameras überwachen Spielhalle

Die überfallene Spielhalle "Play-Arena" in Jünkerath rüstet auf: Mit Videoüberwachung, Alarmanlage und neuer Eingangssperre sollen mögliche weitere Täter abgeschreckt werden beziehungsweise besser überführt werden können.

Jünkerath. Der Raubüberfall auf die Play-Arena in der Jünkerather Bahnhofstraße in der Nacht zum Freitag (der TV berichtete) zieht erste Konsequenzen nach sich. Neben der Fahndung nach den beiden unerkannt geflüchteten Dieben geht es darum, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen."Der Überfall ist ein harter Schlag für uns. Wir sind für jeden Hinweis dankbar", wiederholte Spielhallen-Inhaber Dietmar Leuschner im TV-Gespräch am Montag seinen Aufruf an mögliche Zeugen. Wer in der besagten Nacht oder schon vorher Verdächtiges beobachtet hat, soll sich bei der Kriminalpolizei Wittlich unter Telefon 06571/9500-0 melden. Noch gibt es keine heiße Spur.Die schwarz gekleideten und maskierten Täter hatten einen Gast niedergeschlagen und eine Angestellte mit einem Messer dazu gezwungen, ihnen einen vierstelligen Betrag zu geben. Als Sofortmaßnahme ist die Spielhallen-Tür ab 22 Uhr nur noch von innen zu öffnen. Gäste, die später kommen, können auf eine von Dietmar Leuschner installierte Klingel drücken. Sie sendet ein Signal an einen Bewegungsmelder mit Video-Überwachung nach neuestem Stand der Technik und Zugangsregistrierung per Computer. Der komplette Eingangsbereich wird visuell festgehalten, um bei weiteren Einbrüchen sachdienliche Hinweise zu bekommen. Überfall in Hürth in derselben Nacht

Für Donnerstag hat sich ein Kripo-Beamter in Jünkerath angekündigt. Er gibt Tipps, um Videokameras, Beleuchtung und Alarmanlage zu verbessern. "Eine örtliche Firma wird diese Anregungen kurzfristig umsetzen", kündigte Leuschner an. Verraten könnten sich die Täter möglicherweise, wenn sie versuchen, das geraubte Geld einzutauschen oder damit zu bezahlen. Bei der Beute handelt es sich nämlich zum Teil um Münzrollen mit Zwei-Euro-Stücken. Banken sollen deshalb ein besonderes Augenmerk auf Kunden legen, die am Schalter größere Mengen solcher Münzrollen gegen Papiergeld eintauschen wollen. Unterdessen haben TV-Recherchen ergeben, dass in derselben Nacht auch in Hürth-Efferen bei Köln eine Spielhalle überfallen wurde. Um 0.50 Uhr stürmten drei mit Sturmhauben maskierte Täter in die Spielhalle. Sie bedrohten einen 18-jährigen Gast und die 50-jährige Angestellte mit Pistolen. Die Täter sperrten die Opfer in einen Toilettenraum. Beute: ebenfalls ein vierstelliger Bargeldbetrag. Die eingeschlossenen Opfer konnten sich befreien und verständigten die Polizei. Zeitlich würden die beiden Überfalle zusammenpassen: Zwischen dem Raubzügen in und Jünkerath liegen mehr als zwei Stunden — mit dem Auto wäre die Distanz in dieser Zeit locker zu schaffen, sollte es dieselbe Tätergruppe sein. Die Kripo vermutet jedoch auf Grund der unterschiedlichen Tatabläufe keinen Zusammenhang. In Hürth wurden Pistolen eingesetzt, in Jünkerath Reizgas und ein Messer. Auch schlossen die Täter in Jünkerath niemanden ein. In Hürth traten drei Täter in Erscheinung, in Hürth nur zwei.

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