Kartons zur Brauerei, Brief nach Mainz

Die Änderung des Flächennutzungsplans im Flugplatzbereich, der Umzug der Tourist-Information auf das Brauereigelände und die Neuaufstellung des Landesentwicklungsprogramms waren Themen der Sitzung des VG-Rates Bitburg-Land.

Bitburg. Aus der Vogelperspektive fotografiert sieht man es den beiden Geländen nicht an, dass unten auf der Erde aus allen möglichen Perspektiven bereits überlegt, geplant, gestritten und verworfen wurde. Doch während das eine Areal, die Konversionsmaßnahme Brauerei Nord, nicht nur in den Köpfen und auf der Leinwand, sondern auch vor Ort langsam konkrete Züge annimmt, bleibt das andere, das ewig-ehemalige Hoffmann-Gelände, ein umzäuntes Entsorgungslager für geplatzte Visionen. Doch von oben sieht man das nicht. Von dort sieht man auch nicht, was auf dem südlich des Hoffmann-Areals und östlich der B 51 liegenden Waldgeländes einmal war und einmal werden soll. Auf dem ehemaligen militärisch genutzten Gelände soll die "Freizeitanlage Wald" entstehen (der TV berichtete), und damit das überhaupt nötig ist, muss der Flächennutzungsplan dementsprechend geändert werden - eine Änderung, der der Verbandsgemeinderat Bitburg-Land bei seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag ohne Enthaltung und Gegenstimme zustimmt.Tourist-Info liegt abseits der Besucherströme

Mehr als nur Luftbilder und zweidimensionale Planungsentwürfe bekommt der Rat mit den Tagesordnungspunkten zwei und drei präsentiert, in dem Frank Schaal, Geschäftsführer der Tourist-Information Bitburger Land, zunächst über die Arbeit und Erfolge seiner Einrichtung referiert, bevor dann der Stand der Dinge auf dem Brauereigelände erläutert wird und der VG-Rat schließlich einem Tapetenwechsel für Schaal und dessen Mitarbeiter ebenfalls einstimmig das Ja-Wort erteilt. So soll die Geschäftsstelle der Tourist-Information nach Fertigstellung der Stadthalle und Bitburger Erlebniswelt ebenfalls auf das Brauereigelände umziehen. Nicht zuletzt deshalb, weil im Qualitäts-Check der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH am derzeitigen Standort der Bitburger Fremdenverkehrseinrichtung bemängelt wurde, dass dieser abseits der Besucherströme liege. Ebenfalls einig, dass sie ganz und gar nicht froh mit dem sind, woran derzeit in Mainz gebastelt wird, waren sich die CDU-, SPD- und FWG-Mitglieder im Sitzungssaal. Grundlage für die Missstimmung ist der vorgelegte Entwurf des neuen Landesentwicklungsprogramms (LEP IV). Darin will sich die Landesplanung den Herausforderungen der Zukunft und verbunden damit vor allem dem demografischen Wandel stellen. So ist vorgesehen, dass "verdichtete Räume", also Bereiche mit konzentrierter Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur, "optimiert und weiterentwickelt" werden sollen, während die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum lediglich "gesichert" werden soll. Letzteres würde somit das gesamte Bitburger Land betreffen, was die kommunalen Vertreter der VG nicht ohne Einwand hinnehmen wollen. Deshalb beabsichtigen die Fraktionen, ihre Bedenken in gesammelter Form zu Papier zu bringen, um diese dann in Mainz vorzulegen - in der Hoffnung, dass auch dort die Eifel nicht nur aus der Vogelperspektive betrachtet wird.

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