Kaum ein Grund zum Meckern

BITBURG. Wirksamer Buden-Zauber: Beim Bitburger Weihnachtsmarkt ist Organisatoren, Händlern und Besuchern warm ums Herz geworden.

"Wir stehen das erste Mal hier", sagt Marion Gehlen aus Wawern in ihrem Glühweinstand am oberen Ende der Fußgängerzone. "Und wir finden es toll." Premiere geglückt: Mit den Verkäufen sei sie sehr zufrieden, sagt die Händlerin. Und das Gleiche gelte für ihren Sohn Thorsten, der etwas weiter unten gebrannte Mandeln verkauft. Auch bei den Besuchern, sagt Marion Gehlen, komme der Markt sehr gut an. "Die sind richtig begeistert und fragen uns immer: Seid ihr am Freitag auch noch da? Das sind wir, bis 22 Uhr." Nicht nur das: die Gehlens hängen sogar den Samstag noch dran. Dann schaut sie auf die große Krippe unterhalb des Glockenturms, an der sich fröhlich schnatternde Mädchen mit Ziegen, Schafen und dem kleinen Esel ("sü-hüüß!") vergnügen: "Das hier ist fantastisch für die Kinder - so was von hübsch!" Genauso wie der "Märchenwald" mit echten Bäumen und geschnitzten Figuren am Rathausplatz. Wald und Krippe sind nicht ohne Grund an dieser Stelle platziert: "Das sind unsere beiden Zugpferde da oben", sagt Edgar Bujara, der Vorsitzende des Gewerbevereins. "Uns war es wichtig, dass der Weihnachtsmarkt durch die ganze Fußgängerzone getragen wird." Auch am dritten Adventssonntag hat der Zauber offenbar gewirkt: "Da hatten wir wieder ganz tollen Betrieb", freut sich Bujara. "Die Stadt war voll." Schon der Auftakt sei klasse gewesen (mit Gaststar Guildo Horn, der TV berichtete), auch die weiteren Programmpunkte und Auftritte fanden viel Zuspruch. Ausnahme: Die Feierabend-Party vorigen Donnerstag. "Da hat es geregnet", sagt Bujara. "Und es waren nur 30 Leute da. Aber wenn das Wetter passte, kamen sie in Scharen." Im vorigen Jahr, als der Gewerbeverein erstmals die Verantwortung für den Markt übernommen hatte, investierten die Planer rund 50 000 Euro, nicht zuletzt in die Werbung. "Dieses Jahr haben wir noch was draufgelegt", sagt Bujara. Insgesamt sei man "auf einen hohen fünfstelligen Betrag" gekommen. Hat sich das gelohnt? "Ja." Aber auch in anderer Hinsicht: "Man sagt den Bitburgern ja nach, dass sie eher zurückhaltend seien", erzählt Bujara. Anders beim Weihnachtsmarkt. "Das war für mich persönlich sehr positiv: Man hat sehr viele Bitburger getroffen." Und denen soll 2007 noch mehr geboten werden: Bereits diesmal habe es gut ein halbes Dutzend mehr "Büdchen" gegeben, nächstes Jahr soll deren Zahl erneut wachsen. Edgar Bujara: "In diese Richtung gehen unsere Bestrebungen.""Inhaber stehen noch selbst an der Front"

Auch das Engagement der Organisatoren wird nicht vergessen: "Das sollte man ihnen hoch anrechnen", sagt Doris Denzer, Chefin im Porzellanhaus Schönhofen. Auch sie ist mit dem Weihnachtsgeschäft "nicht unzufrieden". Allerdings weiß sie auch, "dass wir unter den Ausverkäufen in Trier leiden". Dabei lohne sich der Besuch in der Bierstadt auch für Kunden aus der Mosel-Metropole: Es gebe tolle Geschäfte in Bitburg - "und überwiegend stehen bei uns die Inhaber noch selbst an der Front." Auch am abschließenden Freitag: "Wir bleiben länger da als sonst", sagt Doris Denzer. Fazit: Der Weihnachtsmarkt hat die Bitburger Innenstadt deutlich belebt. Und Marion Gehlen will dort auch 2007 wieder Glühwein, Punsch und weitere Spezialitäten ausschenken: "Sehr gerne - wenn ich wieder genommen werde." Der Weihnachtsmarkt geht am Freitag, 22. Dezember, zu Ende. Dann spielen unter anderem die "Rambling Rovers" von 15 bis 18 Uhr am Petersplatz. Außerdem können die Besucher in vielen Geschäften bis 22 Uhr einkaufen.

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