Kehraus nach dem Zug

Zertretene Kamellen, verschmutzte Luftschlangen, kaputte Bierflaschen. Spätestens an Karnevalsdienstag beginnt für die Kommunen nach den Umzügen das Großreinemachen. Die Gemeindearbeiter haben dann alle Hände voll zu tun. Als besonderer Kostenfaktor schlägt sich der Aufwand allerdings kaum nieder.

 Viel zu tun: Besonders am Rande von Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagszug müssen die Mitarbeiter der Stadtreinigung viele Tonnen zusätzlichen Müll entsorgen. In Normalzeiten müssen die Trierer (Foto) jeden Tag etwa „nur“ drei Tonnen wegschaffen. TV-Foto: Kim-Böjrn Becker

Viel zu tun: Besonders am Rande von Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagszug müssen die Mitarbeiter der Stadtreinigung viele Tonnen zusätzlichen Müll entsorgen. In Normalzeiten müssen die Trierer (Foto) jeden Tag etwa „nur“ drei Tonnen wegschaffen. TV-Foto: Kim-Böjrn Becker

Bitburg-Prüm. Die Stunden und der Tag danach. Während sich bierselige Karnevalisten am Ende der Umzüge in Festzelte und Kneipen verflüchtigen, beginnt für die Gemeindearbeiter die Extraschicht. Straßen und Plätze wollen von dem Unrat, den die Korsos hinterlassen haben, gereinigt werden. Mit dem Aufwand entsteht auch ein enormer Kostenfaktor, sollte man daher meinen. Doch da in vielen Orten der Karnevalsumzug zum Dorf gehört wie der Turm auf die Kirche, hält sich die Bürokratie erfreulich in Grenzen.Beispiel Mettendorf. Dieser Ort erlebt seit Jahren einen Umzug, der mal locker bis zu 15 000 Menschen anzieht. Gemeindechef Paul Lentes nimmt es gelassen: "Die Gemeindearbeiter sind am Tag danach unterwegs und säubern Straßen und öffentliche Flächen. Vor der eigenen Tür kehren die Einwohner selbst." Die Kosten seien kaum zu beziffern. Lentes sieht`'s ohnehin positiv: "Der Zug ist ja auch eine tolle Werbung für Mettendorf."Bitburg setzt auf rasche Entsorgung

 Viel zu tun: Besonders am Rande von Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagszug müssen die Mitarbeiter der Stadtreinigung viele Tonnen zusätzlichen Müll entsorgen. In Normalzeiten müssen die Trierer (Foto) jeden Tag etwa „nur“ drei Tonnen wegschaffen. TV-Foto: Kim-Böjrn Becker

Viel zu tun: Besonders am Rande von Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagszug müssen die Mitarbeiter der Stadtreinigung viele Tonnen zusätzlichen Müll entsorgen. In Normalzeiten müssen die Trierer (Foto) jeden Tag etwa „nur“ drei Tonnen wegschaffen. TV-Foto: Kim-Böjrn Becker

Ähnlich entspannt äußert sich Bitburgs Stadt-Pressesprecher Werner Krämer: "Bei uns fahren die Arbeiter gleich hinter dem Zug her. Der Rest wird am anderen Tag weggeräumt." Auch in Bitburg seien die Kosten kaum zu beziffern, von einem schlimmen Mehraufwand könne man nicht sprechen. Krämer: "Der Kehrmaschine ist es egal, ob da viel liegt oder wenig."Doch wie sieht es mit dem pekuniären Aufwand der Sicherheits- und Rettungskräfte aus? Klaus Schnarrbach von der Polizei Bitburg betont, dass man sich den großen Zügen widme, weil man alle wegen des hohen Personalaufwands erst gar nicht betreuen könne. Sicher sähen die Dienstpläne an den tollen Tagen anders aus als üblich, aber: "Dieser Ergänzungsdienst wird durch Freizeitausgleich abgegolten."Eine Lanze für das Ehrenamt bricht bei der Gelegenheit der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Bitburg-Prüm, Edmund Schlöder. Nach der Gebührenordnung der Verbandsgemeinden beziehungsweise der Stadt Bitburg wären für die Züge eigentlich Gebühren fällig. "Im Interesse des Erhalts des unverzichtbaren kulturellen Lebens in den Gemeinden verzichten die Aufgabenträger in der Regel aber darauf, weil durch das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute auch keine unmittelbaren Kosten entstehen", betont Schlöder.Von einem "grundsätzlichen Mehraufwand" spricht man beim DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm. Grundorganisation und Leitung würden über den DRK-Kreisverband refinanziert, betonen Geschäftsführer Wolfgang Rieder und der pädagogische Leiter Rainer Hoffmann. Bei kommerziellen Events, also auch bei Karnevalsumzügen, rechne man den Einsatz nach einer bestimmten Kostentabelle ab. Hoffmann: "Ein kleinerer Karnevalsumzug, beispielsweise wo ein Rettungsfahrzeug mit zwei ausgebildeten Helfern im Einsatz ist, wird mit einem Kostensatz von 100 Euro berechnet."

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