Kein Bier mehr in Bettingen: Getränkemarkt schließt, Bürgermeister sauer

Bettingen · Bettingens Bürgermeister Jürgen Holbach ärgert sich über die Schließung eines kleinen Geschäfts und macht seinem Ärger im Internet Luft.

 Gähnende Leere: Noch gibt es keinen neuen Pächter.TV-Foto: Jörg Rossler.

Gähnende Leere: Noch gibt es keinen neuen Pächter.TV-Foto: Jörg Rossler.

Foto: (e_bit )

Bettingen. Backwaren, Briefe und Getränke: Ein kleiner Laden in Bettingen hat all dies geboten. Doch dann wurde der Laden geschlossen. Das habe zahlreichen Bettingern übel aufgestoßen, berichtet der Ortsbürgermeister Jürgen Holbach und erzählt eine Geschichte von einer Betreiberfirma, die seiner Meinung nach überhaupt kein Interesse hatte, den kleinen Laden weiterzuführen. Der Bürgermeister ist sauer - sogar so sauer, dass er seinem Ärger im sozialen Netzwerk Facebook Luft verschafft hat.
Was Holbach auf die Palme bringt, ist die nach seiner Meinung unverfrorene Art des Betreibers "Getränke Bonefas und Handwerk". Laut Ortsbürgermeister hatte die Firma augenscheinlich kein Interesse daran, den Markt in Bettingen, den sie durch Übernahme der Sinspelter Firma "Getränke Weber" übernommen hat, über einen längeren Zeitraum zu betreiben. Aktuell gäbe es viele Baustellen in Bettingen, und die Arbeiter wollten sich in der Mittagspause gerne mit Getränken versorgen. "Wenn das Geschäft dann geschlossen hat, kann man auch keinen Umsatz machen und dann ist es auch kein Wunder, wenn die Zahlen nicht stimmen", sagt er.Gespräche noch nicht vereinbart



Der Bürgermeister will nicht tatenlos zusehen, wie Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren und Bettingen seinen Status als Unterzentrum gefährdet, nur weil ein Unternehmen eine nach Holbachs Maßstäben fragwürdige Geschäftspraxis an den Tag legt.
Und es wird noch besser: Eine Anfrage an die Geschäftsleitung fördert Erstaunliches zu Tage. Es meldet sich nicht etwa die Geschäftsleitung, sondern der Gruppen-Direktor Unternehmenskommunikation der Bitburger Braugruppe schaltet sich ein. Sie hatte Bürgermeister Holbach in seinem Brief via Facebook ebenfalls kritisiert.
Unternehmenssprecher Thomas Graf teilt auf TV-Anfrage mit, dass man seitens der Firma "Bonefas und Handwerk" sehr an einem Gesprächstermin mit dem Bürgermeister von Bettingen interessiert sei, um die Wogen zu glätten und die Schließung des Ladens zu klären. "Mehr können wir aktuell dazu nicht sagen", sagt Graf. Der Gesprächstermin sei noch nicht anberaumt, aber anschließend gäbe es sicherlich die Möglichkeit zum Austausch.
Ein klärendes Gespräch hätte es nach Meinung Holbachs früher geben können. Nichterst nachdem der Laden ausgeräumt, den Mitarbeiter gekündigt und das Geschäft lediglich noch öffnet wird, um den Postbetrieb aufrechtzuerhalten, sei es ein wenig spät. Dennoch will sich der Bürgermeister anhören, was die Gegenseite zu sagen hat. "Die sollen sich dann aber bitte bei mir melden", betont der Bürgermeister.
Holbach kümmert sich lieber darum, dass es in Bettingen irgendwie weiter geht mit dem kleinen Laden. Es gibt anscheinend gleich vier Interessenten, die den Standort für gut befunden haben. "Aktuell laufen die Gespräche noch. Es kann aber jeden Tag eine Entscheidung fallen", sagt Holbach. .
Steht die Einigung, könnte der Getränkemarkt in Bettingen schnell wieder seine Tore öffnen, auch ohne das Zutun der ehemaligen Betreiberfirma und ganz ohne klärende Gespräche. jör

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