Kein Preis für Hinz und Kunz

PRÜM. Die 46. Ausstellung der Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen (EVBK) wird am Samstag eröffnet. Den Kaiser-Lothar-Preis verleiht die Stadt an Artur Bozem aus der Westpfalz.

 Der Künstler und eine seiner Arbeiten: Kaiser-Lothar-Preisträger Artur Bozem in dieser Woche während der Vorbereitungen für die 46. EVBK-Ausstellung in der Abtei.Foto: Fritz-Peter Linden

Der Künstler und eine seiner Arbeiten: Kaiser-Lothar-Preisträger Artur Bozem in dieser Woche während der Vorbereitungen für die 46. EVBK-Ausstellung in der Abtei.Foto: Fritz-Peter Linden

"Das hat mich zuerst einmal sehr gefreut", sagt Artur Bozem. "Aber ich fühle mich auch geehrt." Immerhin werde der Kaiser-Lothar-Preis ja nicht gerade an "Hinz und Kunz" verliehen. Auch der gängige Spruch, den Preis erhalte jeder, der besonders lange Mitglied in der EVBK sei, gilt nicht mehr: Der 50-jährige Bozem, der in Andernach geboren wurde und im westpfälzischen Rosenkopf lebt, ist seit 14 Jahren dabei und zählt damit längst nicht zum EVBK-"Urgestein". Aber er erfüllt neben den künstlerischen Kriterien auch die zweite Bedingung für alle Preisträger: Dass sie sich dauerhaft für die Belange der Vereinigung, insbesondere die europäische Verständigung, einsetzen. Größte Ausstellung im Grenzraum

Die Eröffnungsfeier der 46. EVBK-Ausstellung ist am Samstag, 26. Juli, 15 Uhr, im Innenhof der ehemaligen Benediktiner-Abtei. Schirmherr ist der rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler (SPD). Der Förderpreis für Künstler bis 35 Jahre, gestiftet von der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, geht diesmal an Martine Marson (Bous, Luxemburg), Evelin Roth (Aachen) und Dirk M. Schreiber (Eschweiler). Während der Sommerferien werden 180 Künstler aus Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg ihre Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotos und Installationen präsentieren. Damit ist die EVBK-Ausstellung die größte Kunstschau in der Großregion Eifel-Ardennen. Ob sie auch die bedeutendste ist, darüber scheiden sich regelmäßig die Geister. Ein Kritikpunkt: Wegen der großen Zahl der ausgestellten Arbeiten könnten viele Wände im Abteigebäude einfach nur "vollgehängt" werden, darunter leide die Präsentation. "Es haben sich ja noch mehr beworben", sagt EVBK-Sprecher Karl-Heinz Hennerici beim TV -Gespräch während der Aufbauarbeiten. "Und mehr als die Hälfte der Sachen ist rausgeflogen", ergänzt Bozem. Bleibt immer noch viel Kunst übrig. Aber weniger sei nicht drin: "Hier sind viele Freunde, die zueinander finden", sagt Hennerici. "Das ist ja auch der Sinn der EVBK. Und die Künstler sind freier, da gibt es keine Einschränkung." Hennerici erinnert an die erste Ausstellung im Jahr 1956, damals nahmen 28 Künstler teil: "Eine Frau und 27 Männer." Inzwischen betrage die Frauenquote rund 60 Prozent. Die Ausstellung sei kein Museum, sondern präsentiere die Arbeiten lebender Künstler aus Eifel, Ardennen "und der Welt", sagt Hennerici in Anspielung auf den 75-jährigen Antonio Maro, der aus Peru stammt und in Belgien lebt. Von 20 bis 85 Jahren seien praktisch drei Generationen versammelt. Dass davon nicht alles jedem Betrachter gefalle, sei verständlich. Hennerici wirbt für Toleranz: "Was wir dem Besucher abverlangen, ist Folgendes: ,seine' Kunst zu sehen und das andere nicht zu verwerfen." Die Ausstellung ist bis 24. August täglich zwischen 9.30 und 12.30 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es bei der Tourist-Information Prümer Land, Telefon 06551/505, E-Mail ti@pruem.de, Internet www.pruem.de oder www.evbk.org

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