Kein Spaziergang

PRÜM. (sik) Vier Tage lang bei Wind und Wetter marschieren: Da müssen die Teilnehmer schon das ein oder andere Mal den inneren Schweinehund überwinden.

Bereits zum 40. Mal machten sich in diesem Jahr Menschen aller europäischer Nationen und aus den USA auf den "Marsch des Gedenkens und der Freundschaft". Entstanden ist der Marsch in Erinnerung an die Opfer der beiden Ardennenoffensiven während des Zweiten Weltkriegs. Vier Tage mit Etappen von jeweils zirka 30 Kilometern Länge fordern Mensch und Schuh gleichermaßen. Trotzdem sind auch diesmal um die 15 000 Teilnehmer auf den verschiedenen Strecken unterwegs, die sich in Süd-Nord-Richtung am Verlauf der Frontlinie von 1944 orientieren. Das Prümer Regino-Gymnasium nahm vor 17 Jahren zum ersten Mal mit einer Schülergruppe teil und hat seither kein einziges Mal gefehlt. Trotz des hohen Bekannheitsgrads des Gedenkmarschs in Belgien ist das Gymnasium aus Prüm die einzige teilnehmende Schule aus Deutschland. In diesem Jahr war der begleitende Lehrer Joachim Nitsch, der bereits seit 15 Jahren dabei ist, mit elf Schülern nach Belgien aufgebrochen. "Ich denke, der Marsch ist die beste Friedenserziehung, denn der Soldatenfriedhof in Recogne lässt einfach niemanden kalt", sagt Joachim Nitsch. Er sieht aber auch noch andere Vorteile für die Schüler: "Für viele ist es das erste Mal, dass sie an ihre Grenzen geraten. Und wer da dann das Handtuch wirft, dem wird es auch in seinem späteren Leben schwer fallen durchzuhalten."

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