Kein Tag zum Heiraten

BITBURG/DAUN. (ako) Alle Jahre wieder ziehen Schnapszahlen Heiratswillige magisch an: Offenbar bringt ein leicht zu merkendes Datum Glück und beugt Ehekrächen vor, die aus meist männlicher Vergesslichkeit in Sachen romantischer Jubiläen resultieren.

Dieses Jahr ist alles anders, und Schnaps scheint für Männlein und Weiblein gleichermaßen attraktiver zu sein als die Schnapszahl. Feucht-fröhlicher Grund: Der sonst so beliebte Hochzeitstag fällt auf den Rosenmontag. Einerseits signalisieren schon die Standesämter, dass sie an dem Tag Besseres zu tun haben als Ehen zu schließen. In Bitburg, Prüm, Arzfeld und Gerolstein fallen die Standesbeamten karnevalistischen Trieben anheim und lassen die Schalter geschlossen. In Irrel, Daun, Hillesheim und Jünkerath wird vormittags normaler Dienst geschoben, bis dahin hätten Hochzeiter eine realistische Chance zum Bund fürs Leben. Aber: "Wir haben keine Anfragen", heißt es unisono. In Irrel wartet man gar auf den 5. Mai 2005 mit dem Ansturm der Paare, selbst der 4. April 2004 sei noch zu früh im Jahr. Die Tücken des eher rauen Eifeler Klimas scheinen die Liebe zu bremsen, und in Daun bestätigt sich: "Das geht erst im Frühling richtig los." Aber die Eifeler wären nicht Eifeler, wenn es nicht doch Ausnahmen von der Regel gäbe. In Kelberg durchkreuzt ein einziges Paar die karnevalistische Routine, was den Bürgermeister höchstselbst dazu veranlasst, die Trauung zu zelebrieren. Neuerburg bricht alle Rekorde, hier geben sich gleich drei Paare das Ja-Wort. "Wir haben es auf Anfrage möglich gemacht", heißt es aus dem dortigen Standesamt.

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