Kein Weltrekord, dafür viel Frust

Der Versuch, mit einer Maskottchen-Parade im Eifelpark Gondorf ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen, ist bekanntlich gescheitert (der TV berichtete). Im nächsten Jahr soll es einen neuen Anlauf geben - allerdings nicht mehr in der Eifel. Der Grund: Die Organisatoren des Weltrekord-Versuchs sind wegen der mangelnden Unterstützung enttäuscht.

 Die Bomben-Stimmung bei der Maskottchen-Parade im Eifelpark hat nach dem misslungenen Rekordversuch einem heftigen Kater Platz gemacht: Die Verantwortlichen des Wettbewerbs sind sauer wegen der ihrer Meinung nach mangelhaften Unterstützung durch die Touristiker. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die Bomben-Stimmung bei der Maskottchen-Parade im Eifelpark hat nach dem misslungenen Rekordversuch einem heftigen Kater Platz gemacht: Die Verantwortlichen des Wettbewerbs sind sauer wegen der ihrer Meinung nach mangelhaften Unterstützung durch die Touristiker. TV-Foto: Uwe Hentschel

Gondorf. Bunt, schrill und alle bester Laune. So ging es zu bei der Verlobung der Eifelpark-Maskottchen, die gleichzeitig ein Versuch war, ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen. 82 Maskottchen waren gekommen, 120 hätte der Eifelpark jedoch gebraucht, um den Weltrekord aus dem kanadischen Edmonton zu brechen. Kaum Besucher aus der Eifel

Viel größer als die Enttäuschung, keinen Eintrag im Guinness-Buch zu bekommen, ist die Enttäuschung des Eifelpark-Geschäftsführers Bernd Capellen, dass seine Veranstaltung in der Eifel weitgehend ignoriert worden ist: "Zieht man die Besucher ab, die die weit gereisten Maskottchen begleiteten und mit in die Eifel brachten, so lag die Besucherzahl enttäuschend unter einem normalen Standard-Samstag im Mai." Die beiden Termine, Verlobung Anfang Mai und Hochzeit am 7. September, hätten bereits seit Mitte 2007 festgestanden, denoch sei "sein Kinderevent" vielen regionalen Internetseiten keinen Hinweis wert gewesen."Auch in den über 30 Tourist-Informationen der Eifel sah man überwiegend keinen Grund, die Feriengäste darauf hinzuweisen." Der Frust von Bernd Capellen sitzt tief: "Ich glaubte lange Zeit, mich positiv mit dem Eifelpark in den gesamten Eifeltourismus, insbesondere für Familien mit Kindern, einbringen zu können. Hier scheine ich die touristischen Interessenlagen aber völlig falsch eingeschätzt zu haben." Die Vorwürfe des Eifelpark-Chefs kann Frank Schaal, Leiter der Tourist-Info Bitburger und Speicherer Land, nicht nachvollziehen: "Wir haben alle Informationen, die man uns gegeben hatte, auf unserer Internet-Plattform veröffentlicht und auch an unsere Gäste weitergegeben. Da kann sich Herr Capellen nicht beschweren." Schaal sieht vielmehr ein Problem darin, dass die Vermarktung des Eifelparks in Haan, 250 Kilometer entfernt von Bitburg, passiert. "Es ist etwas unfair, wenn nun anderen der Schwarze Peter zugeschoben wird. Wenn man Erwartungen an Tourist-Organisationen stellt, dann sollte man auch mit denen sprechen", sagt Schaal. Stimmung vor Ort hervorragend

Trotz des gescheiterten Weltrekord-Versuchs war die Stimmung der zum Teil sehr weit angereisten Maskottchen hervorragend. Beim nächsten Mal wollen Löwe, Kirschmonster & Co. es schaffen und den Rekord knacken. Um jedoch auch Bernd Capellen von dieser Idee zu begeistern, brauchte es die geballte Überzeugungskraft aller Maskottchen. Mit Erfolg. Im Frühjahr 2009 wird die magische Zahl "120" zum zweiten Mal angepeilt. "Diesmal aber in einer Großstadt in Nordrhein-Westfalen, wo es sicherlich dafür Sponsoren gibt. Im Eifelpark wird es keinen nochmaligen Weltrekord-Versuch geben", erklärt Capellen. An dem Hochzeitstermin am 7. September wird nicht mehr gerüttelt. Die Vorbereitungen laufen bereits seit Wochen. Lucky, die Leseratte des Trierischen Volksfreunds, und die WDR-Maus werden die Trauzeugen sein. Mit dem Casting der "Streukinder" (drei Jungen und drei Mädchen im Alter zwischen fünf und sechs Jahren) wird im Juli begonnen.

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