Keine Rennen in Nattenheim

Motocross-Rennen wird es - anders als ursprünglich vorgesehen - im Nattenheimer Steinbruch wohl keine geben. Am heutigen Montag wird der Ortsgemeinderat darüber entscheiden, ob er eine gelegentliche private Nutzung mit zwei Erwachsenen und zwei Kindermotorrädern zulässt.

Nattenheim. Ursprünglich sollte in einem stillgelegten Steinbruch der Firma Kohl bei Nattenheim eine kleine Motocross-Rennstrecke entstehen, auf der jährlich bis zu vier Rennen ausgetragen werden. Sie sollte auch als Trainingsstrecke dienen: einmal wöchentlich für maximal zehn Motocross-Fahrzeuge. So sah es der Bauantrag vor. Doch diese Rennstrecke wird es nun ziemlich sicher nicht geben. Nicht nur, weil sich der Ortsgemeinderat Nattenheim aus Angst vor der zu erwartenden Lärmbelastung im März mehrheitlich dagegen ausgesprochen hatte. Sondern vor allem, weil inzwischen der Antragsteller Jürgen Schäfer, Mitarbeiter der Firma Kohl, die Betriebsbeschreibung für die Moto-Cross-Strecke geändert hat. Statt bis zu zehn sollen nach Auskunft von Rudolf Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, dort maximal zwei Motorräder und zwei Kindermotorräder gleichzeitig fahren dürfen - und gar keine Quads. Statt von März bis November soll die Nutzung einmal wöchentlich auch nur noch von Mai bis Oktober erlaubt sein und Rennen werden dort gar keine stattfinden. Damit sei die mögliche Lärmbelastung deutlich reduziert, sagt Müller. Rats-Beschluss ungültig: Mitglied war befangen

"Ich will dort einfach ab und zu mit meinen Jungen fahren", erklärt Schäfer, der sich vor kurzem bereits über einen positiven Bescheid aus dem Ortsgemeinderat Nattenheim freuen konnte - doch war diese Freude nur von kurzer Dauer. Der Rat hatte dem Antrag unter diesen neuen Voraussetzungen mit knapper Mehrheit zugestimmt. Allerdings - und das stellte sich erst später heraus - war eines der Ratsmitglieder befangen und der Beschluss damit ungültig. Laut Ortsbürgermeister Peter Billen habe der Betroffene, der Grundstücke an die Firma Kohl verpachtet hat, nicht gewusst, dass ihn dies befangen mache. Am heutigen Montag wird der Ortsgemeinderat nun erneut in nichtöffentlicher Sitzung über die Zukunft des Steinbruchs abstimmen. "Ich hoffe, dass das nun das letzte Mal ist", sagt der Ortsbürgermeister.

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